Nach Brandanschlag in Heppenheim (Südhessen): Demo am Sonntag, 06.09.15

refugees

In der Nacht von Donnerstag, den 3., auf Freitag, den 4. September, kam es in Heppenheim in der Briefelstraße zu einem mutmaßlichen Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim. 60 Menschen verloren ihr zu Hause, ein Mensch wurde schwer verletzt. Kommt alle am Sonntag um 14:00 Uhr zum Demonstrationsauftakt auf den Bahnhofsvorplatz nach Heppenheim.

 

Dieser Vorfall steht nicht nur in einem unerträglichen Trend von Angriffen auf Asylbewerber und ihre Unterkünfte, wie sich zeitnah in Heidenau Freital oder Traiskirchen in Österereich beobachten ließ. Zu diesem aktiven Brandstiften mischt sich eine konservative bis rechte Gesinnung, die sich von AfD bishin zu Pegida aufzeigen lässt, und die Biedermänner im Komplex einnehmen.

 

Dieses Verhalten darf nicht alleine stehen bleiben, sondern eine eigentliche Alternative muss aufgezeigt werden. Deshalb sagen wir: „Refugees welcome.“ Und möchten auf eine weltoffenen und willkommenheißende Gesellschaft aufmerksam machen, die sich entschlossen und entschieden gegen die sich regende Fremdenfeindlichkeit stellen und „Nein“ sagen.

 

Die Beschaulichkeit der Region, die sich vielen Menschen in den Vordergrund drängt, überlagert vielfach die Tatsache, dass die gesamte Rhein-Neckar Region eine durchaus aktive Nazi-Szene hat.


So machte in den 00er Jahren machte eine verfestigte Kameradschafts-Szene auf sich aufmerksam. Die NPD veranstaltet ihren Bundesparteitag in den vergangenen Jahren regelmäßig in Weinheim. Mitglieder der selben Partei luden zu einem Sommerfest im Vogelpark (18.07.2015) in Heppenheim ein.

 

Also wiederholt sich, anscheinend auch regional die Geschichte, die in den 90er Jahren in Hoyerswerda, Möln und vielen weiteren Orten in ganz Deutschland Tote forderte. Am 31. Januar 1992 starb beispielsweise aber auch in Lampertheim eine dreiköpfige Familie aus Sri Lanka in den Flammen ihres Hauses. Diese Tragödien dürfen sich nicht wiederholen. Zeigen wir gemeinsam den Faschisten, dass sie ihre Methoden ruhig dorthin schieben können, wo die Sonne sich niemals zeigt.

 

Es verwundert angesichts dieser Strukturen und Vorfälle nicht, dass 20 Jahre später ein solcher Akt gegen unsere geflüchteten Mitmenschen, ausgerechnet in Heppenheim stattfand. Dort wo die NPD und ihre Freunde sich sicher genug fühlen können, um ein gemütliches Grillfest zu veranstalten. Rassismus entsteht und verfestigt in den Köpfen bevor er zur Gewalttat anstiftet. Doch sind es am Ende einzelne Menschen, erkennbare Täter, die Häuser anzünden und Menschenleben mutwillig aufs Spiel setzen.

 

„Refugees welcome.“ Gegen Rassismus und Nationalismus in Heppenheim und überall !


Genau diesen muss der Rückzugsraum genommen werden, Nazis sollten sich in Deutschland und überall niemals wohlfühlen dürfen. Lasst uns zusammen ein Zeichen setzen, dass die Menschen dieser Region Rassismus und Nationalismus in Heppenheim und überall nicht zulassen werden.

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Gibt's dazu was von einer lokalen Gruppe?

Es gibt doch noch keine genau Brandursache? Vielleicht sollte man erstmal abwarten, was wenn sich am Ende heraus stellt das es ein technischer Defekt war oder irgendwelche Kinder gezündelt haben?

Ein technischer Defekt wird ausgeschlossen:

http://www.morgenpost.de/berlin/polizeibericht/article205636335/Brand-in...

 

Das Feuer brach direkt an der Eingangstür aus, zudem wurde eine unbekannte Personengruppe vor der Tür gesehen ca. eine Stunde bevor die BewohnerInnen das Feuer bemerkten.

 

Zu der Frage, ob es was von einer lokalen Gruppe gibt: Der hier veröffentlichte Text wurde auf der FB-Seite der Anti-Nazi-Koordinaten Bergstraße veröffentlicht und auch von "Teachers on the road" aus Frankfurt, die ebenfalls zur Demo mobilisieren.

 

Zu dem Einwand, dass noch nicht 100% sicher ist, dass ein Brandanschlag war, schreibt die Anti-Nazi-Koordination Bergstraße auf ihrer FB-Seite:

 

"[Es ]wäre ein seeeehr großer Zufall wenn es sich nicht um einen Anschlag handeln sollte, nachdem in den letzten Monaten fast täglich welche verübt wurden"

"In wie weit man sich auf staatliche Ermittlungsorgane verlassen kann, wurde spätestens durch den NSU bekannt. Unter anderem deshalb richten wir uns bei unseren Stellungnahmen nicht nach der Staatsanwaltschaft, sondern zählen eins und eins zusammen. Natürlich ist die Ursache nicht 100% geklärt aber diesen Vorfall zu verharmlosen und zu hoffen, dass es ein "Unfall" war, wäre unserer Meinung nach grob fahrlässig. Viel zu oft wurde bei solchen Taten geschwiegen. Daher demonstrieren wir eher zu oft als zu wenig. Gegen den rassistischen Normalzustand kann man nicht oft genug vorgehen."

Sollte es kein Brandanschlag gewesen sein (was wir alle hoffen), darf uns das nicht abhalten dennoch klare Kante zu zeigen. Nämlich, dass es hier für Rechte keine Toleranz gibt und wir ziviliserte Menschen sind, die Respekt und Mitgefühl haben, vor dem, was die Flüchtlinge erleiden mussten, bis sie es hierher auf vermeindlich sicheres Terrain geschaft haben!

presseportal.de/blaulicht/pm/4969/3114637

Kein fremdenfeindlicher Hintergrund...Sagen die Cops...

Die neueste Meldung dazu die ich jetzt finden konnte ist ca. 13 Stunden alt und vom SWR:

 

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/rhein-neckar/brand-in-heppenhei...