[Wien] Alles verändert sich Ein Abend voller antirassistischer Willkommenskultur!

refugees

Die letzten Wochen waren in Österreich und Europa gekennzeichnet von dem, was die Zuständigen gerne "Flüchtlingskrise" nennen. Die Krise besteht in Wahrheit darin, die Flucht möglichst zu erschweren, indem die Grenzen dicht gemacht werden und denen, die es trotzdem hierher geschafft, das Leben möglichst unmöglich zu machen. In Österreich war der Tod von 71 Menschen, die einem Kühllaster fuhren und die Obdachlosigkeit von tausenden Menschen in dem Lager Traiskirchen - den Menschen wurden selbst gespendete Zelte weggenommen - die traurigen Höhepunkte dieser politisch gewollten Krise.

 

             Aber es gibt auch tausende Menschen, die mit dieser Art der Politik nicht einverstanden sind. Diese hatten bislang - mit Ausnahme von Spendeaktion, bei denen oft ein "Man muss doch irgendwas tun" zu hören war - fast keine Möglickeit, ihren Unmut kundzutun. Als eine Demo von Privatpersonen unter dem simplen Motto " Menschsein in Österreich" angemeldet wurde, war bald klar, dass der Ort sein würde, andem die Unzufriedenheit mit dem rassisitischen System gezeigt werden würde. Dass sie sooo groß wurde, überraschte dann doch. Laut Polizei waren es 20.000, laut manchen Zählungen sollten es sogar über 50.000 Menschen gewesen sein. Auf jeden Fall war es die größte Demo der letzten 5 Jahre - seit unibrennt. Und es war die bunteste Demo seit langem: Menschen verschiedenster Herkunft, verschiedenstem Alter, verschiedenster politischer Ansichtem demonstrierten gemeinsam gegen die unmenschliche Zustände. Daneben demonstrierten in Linz 2.500 Menschen, in Steyr 150 Menschen und einen Tag später in Innsbruck 1.000 Menschen.

 

Gleichzeititg kamen tausende Refugees mit Zügen aus Ungarn an. Vor, nach und während der Demo blieben hunderte Leute auf den Bahnhöfen, um die Refugees zu empfangen, Essen und Medikamtente und zu helfen, mit Infos zu versorgen und zu helfen, verlorene Kinder bzw. Eltern wieder zu finden. Polizie und Politik hielten sich an diesem Abend zurück. Dass es zumindest für einen Moment gelang, eine sichere Fluchtroute zu etablieren, dass Refugees in sicheren /wenn auch überfüllten) Zügen reisen konnten, und nicht in gefährlichen fast ohne Luft, ist sicher der grösste Erfolg dieses Tages.

 

Leider zeigte sich bereits am nächsten Tag, dass diese Willkommenskultur eine Ausnahme war. In Ungarn werden die Refugees wieder am Reisen gehindert, in der Tschechei werden sie festgenommen, in Östereich hetzten die auflagenstärksten Zeitungen ("Die Dämme brechen", " Chaos am Westbahnhof"). Die Solidaritätsaktionen auf den Bahnhöfen gehen weiter, jedoch versucht die Caritas, sie zu monoplosieren. So wollen politische zu karitatien Aktionen gemacht werden. Pläne, wie mehr Druck auf die Betreiber ORS und auf das Innenministerium gemacht werden könnte, fehlen. Die nächste Demo soll erst in einem Monat stattfinde.

 

Auch wenn es nur einAbend war, es zeigte sich, dass der Spruch " Eine andere Welt ist möglich" mehr als ein Spruch sein kann, wenn wir es wollen. Und so ist es wichtig, weiter aktiv zu bleiben. Sei es durch Protestbriefe, durch konkrete Solidaritätsaktionen in Traiskirchen und an den Bahnhöfen, durch Fluchthilfe (die nicht strafbar ist, wie hier (facebook-link) erklärt wird), durch Demos, Diskussionen und öffentlichen Aktionen. Heute findet in Budapest eine große Demonstration für sichere Fluchtrouten und damit der Öffnung des Bahnhofes statt. Für die, die nicht hinfahren können: Die ungarische Botschaft befindet sich inder Bankgasse 4-6 zwischen Burgtheater und Innenministerium....

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Bericht von Salzburg, wo mehr als 1000 menschen den train of hope unterstützen:

https://bernhardjenny.wordpress.com/2015/09/01/der-gestrige-tag-hat-viel...

 

bericht vom w-bhf wien:

http://www.vice.com/alps/read/refugees-welcome-so-wurde-am-wiener-westba...