Refugee - Movement - Bustour: Treffen mit Ex-Mitbewohner_innen von Khaled Idriss, welche weiter von Nazis attackiert werden

 Refugee - Movement - Bustour: Chemnitz

Chemnitz 06.05.

Wir sind heute in Chemnitz, dessen Name eigentlich Karl-Marx-Stadt ist. Wir haben ein großes Refugee-Lager besucht. Vor der Tür war eine lange Schlange von Geflüchteten. Wenn jemand hinein oder heraus kommen will muss er/sie ein Drehgitter passieren. Wenn jemand einen anderen Weg als die Drehgittertür nimmt, fängt die Security an den Mensch zu beleidigen und laut anzschreien. Wir haben ein Bild dieser Drehtür mit dabei. Alle Security haben eine blaue Uniform an und wirken wie Polizei. Eine Gruppe von eritreaischen Geflüchteten dem Lager auf uns gewartet. Das sind die Mitbewohner_innen von Khaled Idriss, welcher in diesem Jahr in einer dezantralen Unterkunft von Geflüchteten in Dresden ermordet wurde. Danach sind wir mit dieser Gruppe weitergefahren zu einem anderen Lager.

 

Dieses Lager wurde in der letzten Woche von Nazis attakiert. Scheiben wurden eingeworfen und durch die kaputten Scheiben wurden Gegenstände geworfen. Die Geflüchteten fühlen sich nicht sicher und haben Angst um ihr Leben. Sie fordern einen Transfer zu einem sichereren Ort! Die verantwortliche Institutioń hat keine Antwort darauf gegeben. Wir sind gemeinsam zur Erstaufnahme-Lager gegangen. Auch dort wurden die Geflüchteten weggeschickt.

 

Wir haben versucht in das Erstaufnahme-Lager hinein zu kommen, was uns aber von Security, Polizei und Heimleitung untersagt wurde. In Chemnitz besteht eine besondere Art der Isolation. Alle Menschen von außerhalb werden von der Polizei sehr genau durchsucht. Die Polizei hat dafür einen eigenen Container im Lager und untersucht auch Bewohner_innen. Manchmal müssen Leute sich auch entkleiden und werden nackt untersucht. Das sind Knastmethoden! Daraufhin haben wir Transparente vor dem Lager ausgebreitet und uns mit den Geflüchteten ausgetauscht. Die Geflüchteten aus dem Lager haben uns erzählt, dass die meisten Geflüchteten nur kurz in diesem Lager bleiben, unter schlechten Zuständen und mit besonders schlechtem Essen. Polizei unt Konsorten forderten uns auf bis um 15 Uhr das Lager zu verlassen.

 

Wir sind dann zusammen mit den Geflüchteten aus Eritrea AJZ Chemnitz gegangen. Das AJZ war nicht wirklich vorbereitet dass wir kommen, ein Kommunikationsfehler. Die Atmosphäre war ein bisschen kalt am Anfang, weil Sachen wie Verpflegung und Schlaftplätze nicht geklärt waren.

 

Trotzdem hatten wir ein großes Treffen mit vielen Geflüchteten aus umliegenden Lagern und Soligruppen aus Chemnitz Die Geflüchteten aus dem Lager haben von ihren lokalen Problemen, erzählt Ein großes Problem war wie in vielen Städten gesehen haben, ist das Problem von Duldung und der verwirrenden neuen Form der neuen Residenzpflicht. Es war möglich, dass sich die Soligruppen und die Geflüchteten zusammen getan haben und gemeinsam Aktionen und Unterstützung organisieren wollen.

 

Eine Frau hat uns dann Angeboten dass wir bei ihr im Hausprojekt Schlafen und sogar Essen können!!

 

Heute morgen, vor der Fahrt nach Leipzig, haben wir über eine Lösung für das Problem der eriteaische Geflüchteten, welche von nazis attakiert wurden, diskutiert. Wir haben mit den Leuten eigentlich eine Aktion geplant. Die Geflüchteten hatten aber viel Angst vor persönlichen Konsequenzen. Deswegen entschieden sie sich wieder zum Erstaufnahme-Lager zu gehen. Wenn da auch heute nichts passiert schauen wir weiter.

 

Wir haben an vielen Plätzen in Sachsen gesehen das Nazis Geflüchtete attakieren und Angst und Scchrecken verbreiten, die Politiker_innen aber nichts dagegen machen. In dem Projekthaus haben wir dieses Thema diskutiert. Die Menschen aus Chemnitz haben gesagt, dass sich die Stimmung hier sich so anfühlt, wie in den 1990ern. Die Zahl der rassistischen Attacken steigt deutlich und die Gegenbewegung von Geflüchteten ist relatic klein.

 

Gestern bei dem großen Treffen haben uns Geflüchtete gefragt ob wir Teil einer Regierungsorganisation oder NGO sind. Wir haben geantwortet, dass wir selber direkt betroffen Geflüchtete sind und die Aktion selbstorganisieren. Die Geflüchteten aus dem Lager haben gefragt wie die Gruppe Erfolg haben können ohne die Unterstützung des Staates.. Aber die politische Reform der Abschaffung von Gutschein, Residenzpflicht und Essenspaket ist ein Ergebniss unseres Protests.

 

Es leben unsere Kämpfe für Humanisierung und Gemeinschaft.

 

 

Fim von 3Sat über die Bustour:

https://www.youtube.com/watch?v=MOKubFmnwtw

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Schöne Aktion. Man kann hoffen, dass dauerhafte Vernetzung stattgefunden hat. Auch cool, dass ihr im AJZ so spontan und solidarisch aufgenommen wurdet.

 

(Die Überschrift suggeriert, dass Kahled aufgrund einer Attacke von Nazis gestorben sein. Da man heute davon ausgeht, dass ein Mitwohner für die Tat verantwortlich ist, ist das nicht so prall.)

und die hakenkreuze an seiner wohnungstür haben die mitbewohner_innen da rangemalt??

?

Aha. Weil Faschos Hakenkreuze an die Tür gemalt haben müßen sie den Menschen auch automatisch umgebracht haben ungeachtet des Umstands, dass der Mitbewohner gestanden hat.

Der Witz ist, dass es in der Gegend so viele Faschos gibt und solche Schmierereien so häufig vorkommen, dass sie als Indiz jeglichen Wert verlieren.

Das laute Rumgeschreie in diesem Fall war schon vor dem Geständnis fragwürdig und auch da wurde schon in der Sznene von vernünftigen Leuten gemahnt man solle etwas vorsichtiger auftreten.

after 09:30 interview and report about the bustour :

http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/zuendfunk-vom-080515-100.htm