Büroklammer verletzt Auge eines Polizisten – Kollege soll geschnipst haben

Erstveröffentlicht: 
28.04.2015

Es könnte nur eine Spielerei unter Polizisten gewesen sein: Der Polizeibeamte Andreas K. soll im März vorigen Jahres während eines Nachtdienstes in der Dienststelle Wiedebach-Passage in Connewitz mit einem Gummiband eine Büroklammer auf den Kollegen Frank L. geschnipst haben. Bedauerlich: Die Klammer landete im linken Auge von L., verursachte einen etwa einen Zentimeter langen Riss. Noch in derselben Nacht wurde der Polizist in der Uniklinik notoperiert. Drei weitere Operationen folgten seitdem. Trotzdem ist L.'s Sehfähigkeit bis heute massiv beeinträchtigt. Tragisch: Der Geschädigte stand drei Wochen vor seiner Verbeamtung. Inzwischen ist er zwar wieder dienstfähig, aber nur im Innendienst.

 

Gestern kam es zur Verhandlung am Amtsgericht wegen fahrlässiger Körperverletzung. Es geht dabei auch um die Frage, ob der 46-jährige Angeklagte mit der Büroklammer absichtlich auf seinen geschädigten Kollegen schoss. K. bestritt dies, er habe das Gummiband nur zum Spaß über ein kleines Werkzeug gespannt. Doch plötzlich sei es ihm losgegangen. Seinen Kollegen habe er nicht verletzen wollen. "Ich habe nicht auf ihn gezielt", betonte K. Der inzwischen nach Grimma versetzte Polizeibeamte stand nach eigener Aussage nach dem nächtlichen Vorfall unter Schock. Außerdem sei er in der Folge suspendiert worden und dann lange krank geschrieben gewesen. "Ich bin noch in psychiatrischer Behandlung", schilderte K. Auch habe er zeitweise Antidepressiva genommen.

Ob er die Büroklammer absichtlich auf seinen Kollegen geschnipst hat, konnte gestern nicht abschließend geklärt werden. Auch sind sowohl das benutzte Gummiband als auch die Büroklammer seit dem Vorfall verschwunden. Zwei weitere Kollegen, die sich in der Nacht ebenfalls auf der Dienststelle befanden – einer davon im selben Raum – konnten dazu keine Angaben machen.

Der Geschädigte L. hofft, dass er nach einer verlängerten Probezeit in einem Jahr trotzdem noch verbeamtet wird - auch wenn er wohl nie wieder im Außendienst eingesetzt werden dürfte. Am Donnerstag wird die Verhandlung fortgesetzt, dann will Richterin Heike Gunter-Gröne noch einen Sachverständigen zu den Verletzungen hören.

Von Lucas Grothe

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Der Kollege ist jetzt (Trommelwirbel)Nauf dem rechten Auge blind.

Der Kollege ist laut dem Bericht auf dem linken Auge blind und somit für das Connewitzer Revier dienstuntauglich!

 

Bestimmt stammt die Büroklammer aus dem Büro des linxxnet schräg gegenüber und war Teil eines perfiden Planes, der armen Revierpolizei schlimmes Leid anzutun - Staatsschutz, übernehmen Sie!