Legida lädt rechtsextreme Rap-Band ein: Gegenprotest im Graphischen Viertel

Erstveröffentlicht: 
27.03.2015

Leipzig. Die Anhänger des islam- und fremdenfeindlichen Bündnisses Legida (Leipzig gegen die Islamisierung des Abendlandes) gehen am Montag zum neunten sogenannten Abendspaziergang wieder auf die Straße. Das Aktionsbündnis „Leipzig nimmt Platz“ verurteilt in einer Mitteilung, dass Legida diesmal einer rechtsextremen Rap-Band ein Forum biete.

 

Die Musikgruppe A3stus verfüge über Kontakte in die Berliner und Brandenburger Neonazi-Szene, so "Leipzig nimmt Platz" weiter. Der Brandenburgische Verfassungsschutz nennt in einer Information über „Hassmusiker“ vom Juli 2014 Auftritte von A3stus mit einem rechtsradikalen Berliner Liedermacher.

Gegenprotest im Graphischen Viertel

„Legida radikalisiert sich offenkundig und schafft eine öffentliche Plattform für unverhohlene rassistische und antidemokratische Hetze“, sagte Linken-Landtagsabgeordnete Juliane Nagel, die auch als Sprecherin für „Leipzig nimmt Platz“ agiert. Das Bündnis wollte ursprünglich am Wintergartenhochhaus, direkt an der angemeldeten Legida-Route, demonstrieren. „Das war nach Gesprächen mit der Stadt leider nicht möglich“, so Nagel. Stattdessen verlagert sich der Protest nun in die Nähe des Legida-Laufwegs im Graphische Viertel, ab 19 Uhr an der Dörrienstraße.

Die Gegenveranstaltung des Bündnis 8. Mai um Frank Kimmerle vom Erich-Zeigner-Haus bleibt auf dem Nikolaikirchhof. Gegen 20 Uhr sollen dort Biographien von Opfern des Nazi-Regimes im Hitler-Deutschland verlesen werden. Radio Blau zeichnet die Vorträge als „Hörstolpersteine“ auf. Den größten Zulauf erwartet die Satire-Gegendemo „Legida – das Original“ mit bis zu 2000 Teilnehmern. Die engagierten Biertrinker um Thomas Kumbernuß werden abermals auf der Gewandhaus-Seite beschwingte Reden für ein buntes Leipzig halten.

Weltrekordversuch „Leipzig rutscht zusammen“


Schon am Sonntag, 29. März, steht das Thema „weltoffenes Leipzig“ bei einem Weltrekordversuch im Mittelpunkt: Unter dem Motto „Eine Stadt rutscht zusammen – Für Menschenwürde, gegen Diskriminierung“ sollen ab 14 Uhr Menschen möglichst vieler verschiedener Nationen nacheinander über die Rutsche auf dem Spielplatz Höhe Ferdinand-Lassalle-Straße 5 gleiten. Initiator ist die Leipzig Recordia IG, hinter der der bekennende Weltrekordjäger Rolf Allerdissen steht. Bereits ab 13.30 Uhr können sich Teilnehmer melden, Ausweisdokument ist erforderlich. Die Veranstalter wollen einen Hamburger Weltrekord aus dem Jahr 2011 einstellen, bei dem Teilnehmer aus zwölf Nationen die Rutschpartie mitmachten.

Für Montag, 30. April, angemeldeten Veranstaltungen im Überblick:

Legida- für Heimat, Frieden und Deutsche Leitkultur. Gegen religiösen Fanatismus, Islamisierung und Multikulti, Augustusplatz/ Opernseite (Sammlung/Auftakt),  Aufzug über Georgiring (Außenring), Wintergartenstraße, Schützenstraße, Querstraße, Grimmaischer Steinweg, Augustusplatz (Abschluss), 19-22 Uhr, 1500-2000 Teilnehmer.

Willkommen in Leipzig - eine weltoffene Stadt der Vielfalt, Bündnis 8.Mai, Nikolaikirchhof, 15.30-21.00 Uhr, 200 Teilnehmer.

Legida- Das Original. Leipziger Ethanolfreunde gegen die Illegalisierung des Alkohols, (Satire-Kundgebung) Augustusplatz/ Gewandhausseite,  18-19 Uhr, 1000- 2000 Teilnehmer.  

Gegen jeden Rassismus. Refugees welcome (Initiator: Leipzig nimmt Platz), Dörrienstraße, 19 -21 Uhr, 50 Teilnehmer.

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A3stus? Hab mir das grad mal angehört. Ist ja die Höchststrafe der Auftritt von denen.  Der Depp mit der Glatze bei denen kennt ja nichtmal die Texte. Muahaha was für Trottel.