Hambacher Forst: Kohlebahn sabotiert

Hambacher Forst bleibt!

In der Nacht von Dienstag, 3. März, auf Mittwoch, 4. März haben wir die Oberleitungen der Hambach-Kohlebahn sabotiert, in dem wir mittels zweier dünner Drahtseilstücke Kurzschlüsse in den Oberleitungen hervorriefen. Dies verursacht in der Regel Ausfälle des Zugverkehrs für mehrere Stunden. Auf der Bahnstrecke verkehren auschließlich Kohlezüge des Energiekonzerns RWE, keinerlei Personen- oder sonstige Güterzüge.


Die Hambachbahn befördert die im Hambacher Tagebau geföderte Braunkohle zu den umliegenden Kohlekraftwerken. Sie ist somit unverzichtbarer Bestandteil der Braunkohlemaschinerie. Für die Ausweitung des Tagebaus Hambach werden die Reste des jahrhunderte alten Hambacher Forsts gefällt, und zwei Dörfer abgebaggert. Die beim Verbrennen der Kohle freiwerdenden Treibhausgase heizen die globale Erwärmung weiter an, führen somit zu Dürren, Überschwemmungen, Epidemien usw. und schlussendlich zum Tod von Millionen menschlichen Tieren, nichtmenschlichen Tieren und Ökosystemen.

Braunkohleindustrie und globale Erwärmung sind zerstörerische Ausdrucksformen des kapitalisten Wirtschaftssystems, das uns alle im beständigen Konkurrenzzwang hält. Es arbeitet ohne Rücksicht auf Umwelt und Leben nur auf seine eigene Ausweitung hin. Dabei versucht es uns vorzutäuschen, dass Misserfolg und Armut unsere eigene Schuld sind, und dass alle es nach oben schaffen könnten. Doch an der Spitze der Pyramide ist nicht Platz genug für uns alle!

Schon seit Jahren werden im rheinischen Braunkohlerevier Besetzungen, Blockade- und Sabotageaktionen gestartet, um die tödliche Braunkohleindustrie zu stoppen. Seit etwa 3 Jahren existiert die Waldbesetzung im Hambacher Forst, um die Rodung des Urwalds zu verhindern. Einmal jährlich findet das Klimacamp in der Region statt, zu dem sich hunderte Aktive treffen, um sich auszutauschen und gemeinsam direkt gegen die Zerstörung aktiv zu werden.

Hambacher Forst bleibt!
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"Braunkohleindustrie und globale Erwärmung sind zerstörerische Ausdrucksformen des kapitalisten Wirtschaftssystems,"

Dir oder euch ist jetzt schon klar, dass die gesamte sozialistische DDR-Industrie auf Braunkohle beruhte? 
Erdöl kostet Devisen, daher gab es auch keine starke Petrochemie sondern eine Kohlechemie.

Braunkohle hat daher nichts mit Kapitalismus zu tun.

Mir persönlich sind Zechen und Tagebaue in DE lieber, als Kohle aus Blutminen in China und Südamerika oder Öl wegen dem der Nahe Osten ausgebeutet wird. 

 

http://www.zeit.de/1961/28/braunkohle-energiebasis-der-ddr

 

http://core.ac.uk/download/pdf/12163120.pdf 

Was verleitet dich denn zu dem Gedanken, die DDR sei nicht kapitalistisch gewesen? Alle mir bekannten BürgerInnen dieses Staates haben dort doppelt freie Lohnarbeit aus dem marxistischen Bilderbuch geleistet. Egal. In jedem Fall haben Tagebauten mit Herrschaft zu tun. Ohne die Möglichkeit, das Gewaltmonopol des Staates gegen die ansässige Bevölkerung einzusetzen kommt nirgendwo ein Tagebau zustande. Weshalb die Besetzung im Hambacher Forst sich auch Sympathie aus den unmöglichsten Milieus erfreut. Eine Sympathie, die sich aus der Ohmachtserfahrung, von einem mächtigen Großkonzern vertrieben worden zu sein heraus leider auf Schadenfreude angesichts solcher Sabotageaktionen wie der oben gescchilderten beschränkt. 

Doch auch bei kommunalen Funktionseliten nimmt die Skepsis zu, vor allem, weil Bergbau nirgendwo auf der Welt funktioniert, ohne die Möglichkeit, "Ewigkeitskosten" auf die Gesamtgesellschaft abzuwälzen. Musterbeispiel dafür ist der Steinkohlebergbau. Wenn die Punmpen in den alten Zechen aufhören  zu pumpen säuft das Ruhrgebiet einfach ab. Prost und Ahoi.

Ich würde das jetzt nicht als Herrschaft bezeichnen. Dies ist eher eine Abwägung zwischen Gemeinschaft, sozial und Einzelperson und Egoismus. Dies ist ein Spannungsfeld, dass es zu handlen gilt. Solche Dinge kann man m.E. nicht schwarz/weiß sehen. 
Klar die Leute deren Dörfer weggebaggert werden, haben, da ein Interesse gegen aber die Millionen Menschen, die auf die Wärme, Energie oder Rohstoffe angewiesen sind, haben halt auch ein Recht darauf. Dies muss man abwägen.
Schau dir z.B. was passiert, wenn die Rohstoffversorgung zusammenbricht. Du hast das Ruhrgebiet angesprochen. Ist dir die Geschichte und Entstehung der Ruhrfestspiele bekannt? Dies ist ein Dankeschön der Hamburger Schauspieler an die Bergleute. Nach dem Krieg hatte das Theater nichts zum Heizen, alle Bäume, Zäune, Möbel waren in Hamburg schon verbraucht und Geld hatte man auch keins. Da die Bergleute denen Kohle geschenkt haben, haben die Hamburger auf der Zeche gespielt. 

Hätten die Bergleute da sagen sollen, ja sorry ihr friert euch alle den Arsch ab, aber die Umwelt und die Ewigkeitskosten. 
Man kann so etwas nicht simplen sehen. Manche Themen sind zu komplex.

Auch wenn man sagt, nehmt doch Biobrennstoffe wie z.B. Holz. Dann denkt mal ans Mittelalter. Brennstoff damals war Holz und Torf. Der deutsche Wald war fast komplett abgeholzt zu der Zeit. Damals war die Bevölkerung nur 10-15 Mio. . jetzt sind es 80 Mio. und die Fläche in Schlesien und Preußen fehlt. Selbst bei den wenigen Pelletheizungen, die es gibt und 30% Waldanteil, reicht die Holzproduktion nicht aus und es wird illegal in Südosteuropa für den deutschen Markt abgeholzt.

Dann rechnet nur mal die Energie die in Tagebauen und Zechen gefördert wird und auf Biomasse. Dann steht kein Baum mehr auf der Welt.

 

Ich kann besser mit deutschen Zechen und Tagebauen leben und deren Kosten. Dafür kommen wir auf. Aber dagegen sein, ein tolles Gewissen haben und in den Tropen wird der Regenwald für unser sauberes Ökogewissen abgeholzt und Plantagen mit Energieholz gebaut, ist nicht meins