Von Berlin 1919 bis Kobane 2015: ich war ich bin ich werde sein

Luxemburg Liebknecht Demo Berlin 2015

Aufruf der ARAB zum Internationalistischen Block auf der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration:

 

Von Berlin 1919 bis Kobane 2015: Ich war. Ich bin. Ich werde sein.
Zusammen kämpfen gegen Patriarchat, Krieg und Kapitalismus

 

Rosa Luxemburg – Symbol gegen Krieg und Reaktion

Am 15.Januar 1919 wurde Rosa Luxemburg zusammen mit ihrem Genossen Karl Liebknecht von rechtsextremen Freikorps-Soldaten mit Billigung der SPD in Berlin ermordet. Noch heute steht ihr Name für ein konsequentes Engagement gegen Krieg, Militarismus, Chauvinismus und kapitalistische Ausbeutung. Als Mitbegründerin der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) zog sie aus den Erfahrungen des ersten Weltkrieges und der Oktoberrevolution 1917 in Russland den Schluss, dass nur eine revolutionäre Umwälzung der herrschenden Verhältnisse langfristig Frieden und ein würdiges Leben für die Mehrheit der Menschen ermöglichen können. Sie hatte erkannt, dass eine Gesellschaft, in der nicht die Bedürfnisse des Menschen sondern der Profit im Mittelpunkt steht, notwendigerweise immer wieder zu Krieg, Krise und Zerstörung führen muss. Sie wurde ermordet, weil sie für Rätedemokratie, Frauenbefreiung und Sozialismus kämpfte.

Ihre Mörder wurden beauftragt von einer Koalition aus rechtsextremen Militärs und führenden deutschen Sozialdemokraten, die Angst vor eine möglichen, revolutionären Kontrolle der Wirtschaft und des Gemeinwesens hatten. Fast 100 Jahre später ziehen immer noch tausende Linke verschiedenster Strömungen jedes Jahr zur Grabstätte der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde um Rosa, Karl und den während des Januaraufstandes ermordeten revolutionären Arbeiter_innen zu gedenken. Ihre Ideen und ihr Kampf verlieren in der heutigen Zeit, die wieder zunehmend von Krieg, Armut und Krisen geprägt ist, nichts an ihrer Aktualität.

 

Sakine Canzis – Die kurdische Rosa


Am 9.Januar 2013 wurde Sakine Canzis gemeinsam mit ihren Genossinnen Leyla und Selya in Paris von einem rechtsextremen türkischen Geheimdienstagenten erschossen. Als Mitbegründerin der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) spielte sie eine zentrale Rolle beim Aufbau der kurdischen Frauenbefreiungsbewegung. Ihr Kampf richtete sich ebenso gegen patriarchale und feudale Strukturen in der kurdischen Gesellschaft, wie gegen die kolonialistische und nationalistische Unterdrückung durch die Türkei. Für Millionen Kurdinnen gilt sie als Vorkämpferin von Frauenbefreiung und Emanzipation und ist eine Symbolfigur der kurdischen Befreiungsbewegung. Schon vor ihrer Ermordung, die durch eine Enge Zusammenarbeit von türkischem und französischem Geheimdienst möglich war, wurde sie innerhalb der Bewegung „die kurdische Rosa“ genannt. Seit ihrer Ermordung versammeln sich jedes Jahr zehntausende Kurdinnen aus ganz Europa in Paris, um an die gefallenen Genossinnen zu erinnern und vom französischen Staat verlangen, Rechenschaft abzulegen über die Morde. Ähnlich wie Rosa Luxemburg wurde auch Sakine Canzis und ihre Mitstreiterinnen ermordet, weil sie für eine Gesellschaft frei von Krieg, Patriarchat, Ausbeutung und Unterdrückung kämpfte. Auch wenn sie sich ein dezidiert sozialistisches Programm zur Kontrolle der Produktivkräfte vertrat wie Rosa Luxemburg so waren auch für sie Rätedemokratie, Emanzipation und Frauenbefreiung zentrale Triebfedern ihres politischen Handelns.

 

Halt Stand freies Kobane


2 Jahre nach Sakines Ermordung und 96 Jahre nach Rosas Tötung kämpfen heute tausende Frauen der YPJ (Frauenverteidigungseinheiten) in der umkämpften kurdischen Stadt Kobane und anderen Kantonen des „freien Rojava“ (Nordsyrien) gegen die reaktionären Milizen des Islamischen Staates. Sie verteidigen dort nicht nur ihr Leben und ihre Stadt gegen die klerikalfaschistischen Mörderbanden, sondern auch die Ideale der menschlichen Emanzipation und das Vermächtnis von Sakine und Rosa. Im Schatten von Krieg und Krise wird in Rojava seit 2011 versucht auf Grundlage von Rätedemokratie, Frauenbefreiung und Ökologie eine emanzipatorische Alternative zum herrschenden Chaos im Nahen Osten aufzubauen. Und so wie sich die SPD während des Januaraufstandes 1918/19 die rechtsextremen Freikorps nutzbar machte, um die Räterevolution im Blut zu ertränken, so kooperiert die Türkei heutzutage mit dem „Islamischen Staat“, um das basisdemokratische Gesellschaftsexperiment in Rojava zu vernichten.

Dieses zu verteidigen ist das Gebot der Stunde, denn nicht nur mit dessen zentraler Errungenschaft, der Befreiung der Frau und der tatsächlich angewandten Frauenemanzipation, könnte es für den Nahen Osten, aber auch für den Rest der Welt, wegweisend sein. Auch das angewandte Konzept der Rätedemokratie bietet eine Alternative zu den autoritären Herrschaftsverhältnissen der Region sowie zu Krise, Krieg und Kapitalismus. Denn noch immer sind im Nahen Osten die Auswirkungen des ersten Weltkriegs zu spüren, nach dessen Ende sämtliche Herrschaftsverhältnisse, Grenzen und Staaten umgepflügt wurden. Was aus kolonialer Unterdrückung entstand, äußert sich nun im Angesicht der weltweiten kapitalistischen Krise im Zerfall der bürgerlichen Gesellschaften und der Suche nach autoritären, göttlichen Heilsversprechen. Doch nicht nur dort, auch hier greift die Sehnsucht nach der harten Hand um sich und reaktionäre Strömungen und Ideologien gewinnen an Boden. Während in Kiew mit deutscher Unterstützung Faschisten in Amt und Würden gehoben wurden und die imperialistischen Blöcke USA/EU und Russland sich einen erbitten Stellvertreterkrieg um Einfluss liefern bekommt die bürgerliche Gesellschaft auch hier immer mehr Risse. Die kapitalistische Krise führt zwangsläufig überall zu wachsende Kriegsgefahr und einer Krise der bürgerlichen Gesellschaft. Die dem Kapitalismus innewohnende Vernichtungstendenz wird explizit, der Verwertungswahn hinterlässt nur noch verbrannte Erde und „failed States“ von Irak bis Griechenland. Ein Klima in dem sich Bewegungen wie der islamische Staat, die goldenen Morgenröte oder auch „PEGIDA“ hervorragend entwickeln können. Aber die Krise der bürgerlichen Gesellschaft muss nicht zwangsläufig eine Stärkung reaktionärer Kräfte bedeuten. Die Erfahrungen in Rojava haben gezeigt dies sehrwohl auch eine Chance für revolutionäre und emanzipatorische Kräfte sein kann. Die herrschende Ordnung ist immer noch auf Sand gebaut, einem Sand der grade zu Matsch wird und teilweise wegschwimmt. Dringlicher denn jeh brauchen wir eine revolutionäre Antwort auf das herrschende Elend und eine Kraft die in der Lage ist das dringlichste zu tun. Sozialismus oder Barbarei!

Und die Revolution sagt: Ich war Ich bin Ich werde sein.


Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf! Halt Stand Freies Kobane – Waffen für Rojava! Weg mit dem PKK-Verbot! Nieder mit Krieg, Patriarchat und Kapitalismus! In Gedenken an Rosa Luxemburg, Sakine Canzin und allen im Kampf um Befreiung gefallenen Revolutionär_innen!

Termine: 10.Januar | 10 Uhr | Rosa Luxemburg Konferenz | Urania | An der Urania 1
10.Januar | 21 Uhr | Soli-Konzert „Beats for Kobane“ | Bi – Nuu | U-BHF Schlesisches Tor
11.Januar | 10 Uhr | Frankfurter Tor | Liebknecht-Luxemburg-Demo | Internationalistischer Block ARAB/NAO

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

!

man sollte die ereignisse von paris, auch im zusammenhang mit kobane, mit auf die straße tragen!

 

satire darf alles, außer sterben!

 

gegen nationalismus, faschismus, rassisums und jede art von religiösen fanatismus!