Heute haben wir leider miterleben dürfen, dass Quantität, Qualität nicht ersetzen kann.
Nachdem ich letzte Woche positiv von Bonn überrascht war, wurde ich diese Woche herbe enttäuscht.
Selbstverständlich war die Situation eine gänzlich andere, jedoch hatten wir es heute zum Großteil mit Neo-Nazis zu tun die deutlich als solche zu erkennen waren, was für jeden Menschen der solch einer Gesinnung in seiner Stadt keinen Raum geben möchte, Grund genug sein sollte,
auch mal über das Hamburger-Gitter hinweg zu denken und zu handeln.
Ich bin zwar nicht überrascht, da ich weiß, dass von der Bonner Szene nicht viel zu erwarten ist, traurig bin ich trotzdem.
Zwar nicht über die Bonner Bürger, die zahlreich vor Ort waren, aber von der jungen Antifaschistischen Szene hätte ich erwartet, die Lücken zu nutzen, die existiert haben, oder auch mal eine unbehelmte Bullen-Kette zu durchfließen, um das zu erreichen, was man sich als Ziel gesetzt hat und lauthals schreit...
Von „Keinen Meter den Nazis“ oder „Wir sind die Mauer....“ war heute in Bonn leider nichts zu sehen.
Keine Organisation
Naja so einfach wie dargestellt hätte ein Durchbruch nicht stattfinden können, denn es waren Massen an Polizisten da, die alles weiträumig abgesperrt hatten, sodass man 2-3 Sperren durchbrechen hätte müssen um zu den Nazis zu gelangen. Auch war der Ortswechsel vom Kaiserplatz zum Alten Rathaus für uns Gegendemonstranten ein Nachteil, da der Marktplatz vor dem Alten Rathaus schwerer zu umzingeln ist. Aber du hast recht: es war enttäuschend. Es hatten sich viel zu kleine Gruppen abgespalten, welche alleine etwas erreichen wollten, jedoch hätte man mehr zusammen handeln müssen. Es hätte einen organisierten Durchbruch geben müssen, dann hätten wir die Nazis wieder blockieren können. Aber so haben wir nur einen kleinen Teilerfolg erreicht, dass sie eine andere und kürzere Route nehmen mussten. Ich hoffe darauf, dass in Köln wieder richtig blockiert werden kann.