[Köln] Kurzbericht zur HoGeSa-Demo

[Köln] Kurzbericht zur HoGeSa-Demo 1

Ca. 4000 Hooligans und Nazis demonstrierten am 26. Oktober, größtenteils sturzbesoffen, durch die Kölner Innenstadt und demolierten, was ihnen unter die Nase kam. Dabei verletzten sie auch Passanten, teilweise schwer. Unter dem Schirm „Hooligans gegen Salafismus“ versammelten sich sowohl organisierte Faschisten als auch einfach nur gewaltbereite Schläger-Hools und brüllten „Hier marschiert der nationale Widerstand“ und „Unser Deutschland, unser Deutschland“. Wenn wir alle ehrlich zu uns sind, hat die antifaschistische Bewegung in Köln, und insgesamt in NRW, die Gefahr und das Mobilisierungspotential der „HoGeSa“ unterschätzt, und muss noch einiges an Arbeit leisten, um diesem neuen rechten Potential wirksam etwas entgegen setzen zu können.

 

Hintergrund

Auch in verschiedenen Ruhrgebiets-Städten und Frankfurt gab es bereits kleinere Versammlungen von „HoGeSa“, bei denen sie durch hohe Aggressivität und Gewaltbereitschaft, sowie rassistische und islamfeindliche Äußerungen auffielen. Viele bekannte Neonazis aus NRW mischten sich unter die Versammlung und führten sie faktisch an. Die hiesige Kundgebung und Demonstration wurde passenderweise angemeldet von pro NRW Funktionär Dominik Roeseler. Auch wenn sich die Bewegung immer wieder als unpolitisch und nur aus Fußballfans bestehend darstellen will, ist es eine von Nazis durchsetzte und genutzte Veranstaltung. Rechte Symbole und Inhalte tauchen überall auf und werden von den Versammlungen akzeptiert. Auch Fußball ist kein politikfreier Raum!

Die „HoGeSa“-Bewegung nutzt die aktuelle politische Situation, in der die salafistische Organisation „Islamische Staat“ im Fokus der Aufmerksamkeit steht und sich alle irgendwie unter dem Banner „gegen Salafismus“ vereinigen lassen – nur dass die Organisatoren der Demonstration nicht das im Sinne hatten, sondern vor allem rassistische und islamophobe Hetze verbreiten wollten und das Wort „Salafist“ getrost hätte ersetzt werden können durch alle Nazi-Feindbilder.

 

Ein Weckruf für die antifaschistische Bewegung

4000 Hooligans, angeführt von Nazis, marodierten durch Köln, sprachen im Vorhinein Drohungen insbesondere gegen das Autonome Zentrum Köln aus, griffen migrantisch aussehende Passanten an und ließen sich auch in keiner Weise von der Polizei kontrollieren, die sich letztendlich aber auch völlig überfordert zeigte und sich sogar Hilfe bei privater Security holen musste.

Die antifaschistische Bewegung in Köln setzte dem eine Kundgebung auf der anderen Seite des Bahnhofs entgegen sowie eine Spontandemonstration zum Friesenplatz. Auch die Kundgebung wird immer wieder von einzelnen Grüppchen der Nazis angegriffen, uns blieb nichts weiter übrig, als den Platz so gut wie möglich vor den nach Rache für so viele blockierte Naziaufmärsche dürstenden Nazis oder den einfach ohne Grund gewaltbereiten Hools zu schützen. Wenn wir alle ehrlich zu uns sind, hat die antifaschistische Bewegung in Köln, und insgesamt in NRW, die Gefahr und das Mobilisierungspotential der „HoGeSa“ unterschätzt, und muss noch einiges an Arbeit leisten, um diesem neuen rechten Potential wirksam etwas entgegen setzen zu können.

 

Dem antifaschistischen Spruch „Schulter an Schulter gegen Faschismus“, der immer wieder auf Demonstrationen gerufen wird, müssen auch Taten folgen. Die „HoGeSa“ haben bereits weitere Aktionen angekündigt. Wir sehen, dass die Nazis weiter mobil machen, und es ist unsere Aufgabe, den Nazis, in welchem Gewand sie auch auftreten, wirksam etwas entgegen zu setzen.

 

http://rote-aktion.org/?p=1490

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