Köln: Her mit dem Autonomen Zentrum

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Am kommenden Samstag gehts rund in Köln: Pyranha lädt zur Demo unter dem Motto "Her mit dem autonomen Zentrum". Doch es wird noch mehr geboten: Im Anschluss findet in Kalk ein Autonomes Straßenfest statt mit Konzerten, Vorträgen, Film, Vokü und jeder Menge Action und Unterhaltung.

 


Links

 

frühere Indymedia-Artikel (Auswahl)


Was ist eigentlich Pyranha?

 

Pyranha hat sich in den letzten 10 Monaten in Köln, aber auch überregional, einen Namen gemacht. Mit fast 30 Aktionen auf der Straße, Infoveranstaltungen und Diskussionsrunden wurde auf das Anliegen, die Schaffung eines Autonomen Zentrums in Köln, aufmerksam gemacht.
Einen guten Überblick über einige der gelaufenen Aktionen und die genauen Forderungen und Anforderungen an ein Autonomes Zentrum findet sich in der Materialmappe für die Ratsfraktionen, die Ende Juli an alle Fraktionen im Kölner Rat (außer Pro Köln...) übergeben wurde (Pyranha-Mappe (pdf)). Wer nicht so viel lesen will, bekommt im Mobivideo zur Demo (youtube) einen guten Eindruck davon, was bisher gelaufen ist.
Parallel dazu wurde durch eine Wochenendbesetzung (Bericht auf Indymedia) deutlich gemacht, dass die Kampagne sich nicht auf den Umweg über die Parteien beschränken wird. Dort wurde drei Tage mit Plena, Konzerten, DIY-Workshops und vielem mehr ein AZ erprobt. Dem freiwilligen Auszug aus den besetzten Räumlichkeiten folgte ein völlig überzogener Polizeieinsatz (Bericht auf Indymedia).

Demo "Her mit dem Autonomen Zentrum" am 17.10. in Köln

 

Pyranha geht jetzt noch einmal in die Offensive und lädt zu einer Demo unter dem Motto "Her mit dem Autonomen Zentrum - und zwar sofort". Die Demo startet am 17.10. am Rathausplatz (Google Maps) und geht von dort über die Deutzer Brücke nach Kalk. Der ursprüngliche Auftaktort am Dom musste geändert werden, da die Polizei die Demo dort - angeblich aufgrund einer Terrorwarnung - mit Maschinenpistolen "beschützt" hätte.

Im Anschluss: Autonomes Straßenfest

 

Nach der Demo gehts abert noch weiter mit einem Autonomen Straßenfest in Kalk. Dabei sind Gruppen und Einzelpersonen aufgerufen, sich zu beteiligen - mit Vorträgen, Musik, Performances, Infoständen und vielem mehr.
Das Programm verspricht aber schon jetzt einen aufregenden Nachmittag und Abend.
Geboten wird unter anderem

  • Filmvorführung und Diskussion
  • Flohmarkt
  • Fotoausstellung
  • Erwerbslosenberatung
  • Infovortrag und -film zu Atomenergie
  • Cocktailbar
  • Vokü
  • viele Infostände
  • Vortrag von YaBasta!
  • Musikalische Lesung
  • Mobile Fahrradwerkstatt
  • Straßenmusik und Samba Anticapitalista
  • Konzerte mit Krikela, Varst, Alte Schule Masthorn, Spam Rock Cyborgs und vielen mehr
  • Straßenmusik
  • Soundsystems
  • und natürlich die eine oder andere Überraschung

Ein genaues Programm wird auf der Demo verteilt werden.

Warum eigentlich eine Demo?

 

In Köln fehlt seit Jahren ein selbstverwaltetes Zentrum für Politik, Kunst und Kultur. Die Pyranhas haben ihr Anliegen in den letzten Monaten sowohl in linken und linksradikalen Kreisen als auch in der Politik präsent gemacht und wollen jetzt – gemeinsam mit allen Gruppen und Einzelpersonen, die ein Autonomes Zentrum nutzen und gestalten wollen – ein deutliches politisches Signal setzen. Eine Aktivistin von Pyranha: "Wir wollen zeigen, dass wir viele sind und lautstark und vielstimmig fordern: Her mit dem AZ - und zwar sofort! Außerdem ist es uns sehr wichtig, andere Gruppen und Einzelpersonen stärker einzubinden. Ein Autonomes Zentrum ist für viele da und muss von vielen erkämpft werden." Es soll diesmal keine reine Tanzdemo werden, da stärker darauf geachtet werden soll, politische Inhalte nach außen zu transportieren.

Warum nach Kalk?

 

Kalk wurde als Ziel ausgewählt, weil Pyranha dort (wo auch die Schnapsfabrik war) gern ein AZ haben würde und weil derzeit in Kalk die größten Chancen einer Realisierung gesehen werden.
Pyranha befindet sich in Gesprächen mit VertreterInnen verschiedener Parteien in Kalk. Nach der Linken und den Grünen hat nun auch die SPD in Kalk ihre Unterstützung für ein Autonomes Zentrum in Kalk verkündet. Die ersten Verhandlungstreffen zum Finden eines geeigneten Gebäudes haben bereits statt gefunden. Die Fraktionsvorsitzende in der Bezirksvertretung Kalk, Karin Schmidt, bestätigt: „Die Förderung der freien Szene in Köln ist notwendig und bedeutungsvoll.“ Natürlich heißt das noch nichts: Auch frühere Freiraumbewegungen in Köln hatten ursprünglich die Unterstützung aus Parteikreisen, wurden dann aber doch im Stich gelassen (z.B. Pingutopia). Dennoch überwiegt in der Kampagne Pyranha die Überzeugung, dass diese Unterstützung erstmal nicht schaden wird.

Also: Raus auf die Straße!

 

Die Schaffung und der Erhalt autonomer Freiräume ist von großer Bedeutung für die Organisation linker Politik und die Schaffung einer emanzipatorischen Praxis. In vielen Städten (Berlin, Erfurt, Dresden, Münster und und und...) sind Freiräume in Gefahr oder bereits geräumt worden. Wir erklären uns solidarisch mit allen, die bestehende Projekte verteidigen oder für die Schaffung neuer Projekte kämpfen!
See you on the streets...


"Her mit dem Autonomen Zentrum"
17.10.2009
12 Uhr
Rathausplatz Köln

Kein Tag ohne!

www.pyranha.info
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die leute im az und von den antifas vor ort wurden schon mehrfach gefragt warum rechte übergriffe in köln kalk nicht thematisiert werden. wohl aber die in aachen. was passiert "vor der haustür"? warum wird das nicht angepackt?

 

es kam dort auch schon mehrfach zu verschiedenen auseinandersetzungen mit rechten. zt auch mit verletzten. die angriffe waren jedoch nicht so organisiert wie die in aachen. was muss aber erst noch passieren, bevor das thema auch vor ort öffentlich behandelt wird?