[Halle] Naziladen macht zu: Time to say goodbye

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"Normalerweise sagt man sich auf Wiedersehen, da aber 'auf Wiedersehen' bedeutet sich wieder sehen zu wollen und ich keinesfalls wünsche Sie wieder zu sehen, sag ich dir Good bye."

Dr. King Schultz

 

Während ein Großteil der halleschen Innenstadt immer mehr verödet, erfreute sich in den letzten Jahren zumindest ein Geschäft großer Beliebtheit: Der „Oseberg“ in Halle war über Jahre hinweg der erfolgreichste Thor Steinar-Laden in Deutschland. Kein Wunder bei der Menge an potenziellen Kunden. Doch alles geht einmal vorbei und so lief auch der Mietvertrag für die Filiale in Halles einziger Einkaufsstraße im April diesen Jahres aus.

 

Nachdem wir in den letzten Jahren mehrere komplette Christbaumschmuck-Sets und eimerweise Farbe für die Fassadengestaltung verbraucht haben, wurde es uns langsam langweilig. Um den Auszug so teuer wie möglich zu gestalten und Altmetall abzugreifen, haben wir das vier Meter lange Schild mit dem Schriftzug „Oseberg“ abmontiert und als Requisite bei der Selbstbestätigung unserer antifaschistischen Praxis benutzt. Dieser glorreiche Einfall kam uns dummerweise erst nach fünf Jahren. Den Leuten, den dieser bisher noch nicht gekommen ist, sei hiermit empfohlen es einfach mal an einer der zahlreichen anderen Vertreibfilialen selber zu probieren.

 

Irgendwie scheinen es die Nazis mit der Pünktlichkeit nicht so genau zu nehmen: Der Laden hat immer noch geöffnet. Dementsprechend ermutigen wir die fleißigen Mitarbeiter*innen sich auf die Suche nach ihrem Schild zu machen. Sollte es nicht gefunden werden, lösen wir das Rätsel zu gegebener Zeit auf und profilieren uns dadurch erneut bei Indymedia. Mal schauen wie lange uns der nun namenlose Ose noch erhalten bleibt.

 

Leider ist klar, dass mit dem Auszug des Oseberg die Erfolgsgeschichte von Thor Steinar in Halle nicht vorbei sein wird. Dementsprechend halten wir unser Werkzeug bereit.

 

Euer Komitee für Prollangelegenheiten Halle (Saale)

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die aktion. kann man ja evtl. früher oder später durch zerflexen und neugruppieren für was sinnvolles recyclen, beispielsweise für nen "beer"-stand auf festivals...  X)

das schild könn ma schon mal mitnehm, wa?

 

Goodbye Oseberg

- laden war und ist umsatzstärkster von ts

- etwas farbe brachte nichts

- wird nur von a nach b ziehen

- verlust des schildes wird umsatz nicht schaden 

 

fazit: 

- halle sollte sich ein beispiel an rostock und dem east cost corner nehmen

ad 1 - klang in meinen ohren eher satirisch

ad 2 - offensichtlich brachte farbe ja doch was, auch wenn's dauerte, vermieter in brachliegenden einkaufsstraßen lassen einen mieter nunmal ungern ziehen

ad 3 - woher hast du diese geheiminfo? im text klang es eher als verweis darauf, dass das problem die (potentiellen) träger sind, die mit dem verschwinden der ts-läden oder gar der marke kaum verschwinden würden, weshalb der mancherorts betriebene anti-ts-läden-aktionismus quatsch ist, wenn er darauf reduziert bleibt.

fazit - sachbeschädigungen und (selbst)ironie mit verstecktem tiefgang ist nicht so schlecht

Auch euer east cost corner hat nicht wegen Insolvenz geschlossen und wurde nie mehr gesehen der ist doch auch nur umgezogen in eine Gegend mit weniger Gegenwind

dumm nur dass über dem laden in halle ganz normale menschen in mietwohnungen leben müssen. ich hoffe doch, dass dieser fakt das fazit verändert... in rostock scheint das ja keinen interessiert zu haben, oder sehe ich das gerade falsch?

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Mal davon abgesehen dass die Feuergeschichte nicht das einzige mal war dass der ECC tagsüber Bbesuch erhielt war die Sache schon in Ordnung. Wer darüber längerfristig wohnt sollte sich drauf einstellen dass sein Hab&Gut möglicherweise in Mitleidenschaft gezogen werden kann.

 

Und die Kritik am Verweis nach Rostock ändert ja nichts an der grundsätzlich richtigen Aussage: Lieber weniger Prollen und die Rescourcen (auf dem Foto ~19 Leute) sinnvoller einsetzen. Besser Farbe IM als AM Laden. Anstatt Literweise Farbe an die Fassade zu klatschen(nichts dagegen einzuwenden!) wäre es wohl einfach effektiver die Belegschaft des Ladens auf eigene Faust ein paar Wochen krankzuschreiben.