[B] Stellungnahme von "Abbruch" zum Konzertabbruch in der Scherer8

Vorab: Es tut uns sehr leid, dass wir unser zweihundertstes Konzert am 28. März in der Scherer 8 nicht artgerecht beenden konnten und auch nicht wollten.


Für all diejenigen, welche nicht anwesend waren:
Nach dem sechsten Lied wurde unserem Schlagzeuger Brille warm und er zog sein Shirt aufgrund dessen aus. Die Scherer 8 fasste diese Handlung als Sexismus auf und hat deshalb die Anlage ausgeschaltet. Wahrscheinlich hätte man eleganter reagieren können, als sich ebenfalls oben herum zu entblößen und das Publikum zu derselben Handlung zu animieren, dennoch bereuen wir unsere Reaktion in keiner Weise.
Wir sind gegen Rassismus, Faschismus, Nationalismus, Patriotismus, Grauzone, Homophobie, Stigmatisierung, Kapitalismus, Tierquälerei ... und Sexismus. Unserer Auffassung nach ist es kein Sexismus sich auszuziehen, wenn einem warm ist. Sollte sich unsere Meinung ändern, gehen wir zukünftig gerne mit Bekleidung unter die Dusche, aber bis dahin sehen wir keinen Grund den Strand zu meiden. Wir diskriminieren niemanden aufgrund seines Geschlechts oder seiner sexuellen Orientierung und werden es auch niemals tun. Das Verbot der Oberkörperentblößung von männlichen Musikern impliziert, dass Frauen sich bei Hitze ebenfalls nicht entkleiden dürfen. Das ist unserer Meinung nach sexistisch. Die Bemühung das soziale Miteinander zu optimieren ist ebenfalls eine der unseren, dennoch sind wir nicht politisch korrekt. Unsere Freunde von No Exit sangen schon vor 16 Jahren „Nicht PC“, dem möchten wir uns gerne anschließen und sagen, dass wir im politischen Sinne nie korrekte Menschen waren, es nicht sind und es nie sein werden.
Fazit: Wenn uns warm ist ziehen wir uns aus. Basta!

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Ihr seid nichts als linke Spießer
Ich frag' mich, was wart ihr früher
Ihr seid nichts als linke Spießer
Ihr habt nichts dazugelernt
Ihr seid nichts als linke Spießer
Eigentlich wart ihr es schon immer
Und werden wir mal aggressiv
Seid ihr auf einmal konservativ.

- Slime

 

Lesenswert in diesem Zusammenhang: Leo Fischer in der konkret zu einem ähnlich gearteten Vorfall im AJZ Bielefeld.

http://www.konkret-magazin.de/hefte/heftarchiv/id-2013/heft-112013/artic...

wenn uns warm ist ziehen wir uns aus!!

 

ich finde es sehr schade wie menschen die von einer welt jenseits der geschlechtergrenzen träumen diese wieder einbetonieren indem sie auf die unterschiede von mann und frau beharren, wir der mann nicht diskriminiert wenn er sich nicht das t-shirt ausziehen darf wenn ihm warm ist

btw schlagzeug spielen ist körperlich sehr anstrengend...

 

jeder sollte sich so anziehen dürfen wie er will ob n wintermantel oder ganz nackt

was hat das mit freiheit und geschlechtergleichheit zu tun wenn es für beide geschlechter quasi einen "dresscode" gibt der vorschreibt welche kleidung in welchen situationen angemessen oder nicht angemessen ist.

 

zudem frustrierend in welchen kämpfen wir uns aufreiben

vielleicht fehlt mir da auch die richtige perspektive

keine ahnung ich empfinde sowas als völligst unnötige spalterei

Auch wenn es um ein anderes Konzert und eine andere Band geht, passt der Text thematisch ganz gut:

Warum es hin und wieder solidarisch ist, das T-Shirt einfach mal anzulassen.

einfach n alten artikel posten

so bringt mensch jede diskussion vorran....

vielleicht in eigenen worten erklären warum es hin und wieder solidarisch ist das t-shirt einfach mal zu anzulassen.....

oder ist die auseinandersetzung mit uns sexistischen mackern/innen zu anstrengend...

 

ich versteh dieses beharren auf unterschieden einfach nicht

wollen wir nicht eine welt ohne geschlechter- etc unterschiede?

und nicht eine welt in der diese unterschiede noch vorhanden wir uns ihnen aber bewusst sind und sie dadurch permanent erneut bestätigen?

"ich versteh dieses beharren auf unterschieden einfach nicht

wollen wir nicht eine welt ohne geschlechter- etc unterschiede?"

 

So einfach ist das halt nicht. Erstens will zumindest ich keine "Welt ohne Unterschiede", sondern im Gegenteil eine Welt, in der man ohne Angst verschieden sein kann (Adorno: Minima Moralia). Und zweitens geht das, was du "Unterschiede" nennst, nicht einfach weg, indem man es ignoriert oder behauptet, das würde bereits jetzt keine Rolle mehr spielen. Geschlecht existiert - und wir alle sind Teil davon, ob wir wollen oder nicht. Das müsste man zuerst mal reflektieren, damit man Geschlecht überhaupt irgendwann überwinden kann.

 

Dieser "Männliche Drummer dürfen ihre T-Shirts nicht mehr ausziehen"-Quatsch halte ich trotzdem für faschistoiden Bullshit.

Emanzipation geht in beide Richtungen. Wenn eine Frau das Recht haben soll, sich in der Öffentlichkeit oben ohne zu zeigen (a la Femen), dann gilt das auch für Männer.
Es gibt keine einseitige Emanzipation !
Ideologie aus, Kopf an.

Als wären diese Oben-Ohne-"Femen" sonderlich emanzipiert - ich bitte Dich! (http://de.indymedia.org/2013/05/345441.shtml)

Was macht die eine Scheiße besser, wenn man sie versucht zu bagatellisieren, indem man andere Scheiße vorhält?

 

In einer patriachalen Gesellschaft besteht nun mal Geschlecht. Und es bestehen unübersehbar Unterschiede - ob wir sie nun wollen oder nicht.

Und so lange es diese Unterschiede gibt, verstehe ich linke Räume als Rückzugsort, an denen sich alle wohlfühlen sollen.

Wenn eine Band meint, sich aus Trotz erstmal komplett oben ohne hinzustellen und das Publikum auffordert, gleiches zu tun (von dem anfänglichen Konflikt mit dem Schlagzeuger, den man hätte auch auf nettere Weise klären können, mal abgesehen), dann läuft gehörig was schief, liebe Leute.

 

Was mich am meisten nervt, sind angepisste Bands, die IMMER in diesen Debatten anfangen zu sagen, sie wären ja eh "nicht PC".

Alter, kotzt mich Euer rechter Slang an! Geht doch zu den amerikanischen Rechten bzw. Konservativen, wenn ihr deren abwertende Wortwahl im Bezug auf Antidiskriminierungskämpfe benutzen wollt!

 

Und generell sollte die weiße priviligierte Linke in Berlin besseres zu tun haben, als solche Grabenkämpfe zu führen.

Habt ihr keine anderen Probleme in Berlin. Ganz ehrlich man kommt sich vor wie beim katholischen Kirchentag.

Ich finde nackte Frauenkörper schön. Wenn ein Mann so etwas sagt ist er in den Augen manch einer emanzipierten Frau sich ein Sexist.

Wenn ich jetzt als Mann sagen würde ich finde nackte Männerkörper schön bin ich schwul und steh dazu. Aber diskriminiere ja auch wieder die Frauen, weil ich diese nicht schön finde oder ihnen ja als Schwuler nicht die Chance gebe schön gefunden zuwerden.

Was ist bloß aus den aufgeklärten freien 68gern geworden, ein Haufen EGOMANEN mit Selbstdarstellungszwang die wie der DAGEGEN Pinguin, auf alles einbashen was nicht bei 3 auf den Bäumen ist.

Toleranz predigen aber dabei von Toleranz soweit entfernt sein wie Obama vom Demokratie.

Sorry so wird das nix mehr.

 

Kann ich und will ich auch nicht verstehen.

n bisschen einfach gestrickt, oder? nen nackten männerkörper schön zu finden als typ, ist kein indikator für dein schwul-sein. nen nackten frauenkörper schön zu finden, macht dich noch nicht zum sexisten.sorry, aber wo lebst du denn?

aus der darstellung der band, die nicht pc sein will,  geht leider nicht wirklich hervor, was sonst vorgefallen ist. im übrogen, die 68er waren auch nicht aufgeklärt, sondern voll mit verschiedenen unterdrückungsmechanismen, die im ganzen freie-liebe -geschwafel ausgeblendet wurde.

aber das kannst und willst du ja nicht verstehen.

Was für einen Schwachsinn du hier schreibst, unglaublich.

Ob du den nackten Körper einer Frau oder eines Mannes schön findest, hat mit der ganzen Problematik an sich genau so viel zu tun wie dein polemischer Vergleich mit Obama und der "Demokratie"(<-ist übrigens ein scheiß System, mal näher damit beschäftigt?).

Hier geht es um die Privilegien weißer, männlicher Menschen und deren Umgang damit.

 

Hier wird die ganze Zeit davon debattiert dass es für euch(ja, ich weiße dich einer Gruppe zu) ja vollkommen ok ist wenn das eine Frau auch machen würde.

Damit rasselt ihr aber an der Problematik vorbei, die nämlich sind die gesellschaftlichen Privilegien die männliche Personen in der Gesellschaft genießen und die Menschen die diese Privilegien nicht genießen, eben nicht einfach mal ignorieren können.

 

Also bevor du und ihr euch hier so vehement gegen irgendwelche Argumente wehrt, lest euch vielleicht einfach mal etwas unvoreingenommen Texte zur Problematik durch, auch wenn sie vielleicht schon etwas älter sind.

Der hier ist zum Beispiel ziemlich gut und bringt es auf den Punkt:

http://maedchenmannschaft.net/warum-es-hin-und-wieder-solidarisch-ist-da...

 

Und weißt du was? Das sage ich als weiße, männliche und (hauptsächlich)heterosexuell orientierte Person ;)

ach leute...wo soll die reise denn blosz hingehen....wtf

... http://www.youtube.com/watch?v=Lvpr5e7-BPw

zieht euch den schuh doch nicht an, bloß weil ein paar azetten aufgrund einer fragwürdigen deutungshoheit ne hauspolitik wie die pakistanischen stammesgebiete haben. es ist weder linker konsens, noch gibt's eine mehrheit, die denkt, dass (männlicher) oberkörper frei sexismus ist.
Mich würde interessieren, ob der/den Bands vorher gesagt wurde, das es cool wäre die shirts abzulassen?

Ich war an dem Abend da und nein der Band wurde dieß vorher nicht gesat.

Ich kenne die jungs von Abbruch seid drei Jahren und bin mit ihnen gut befreundet deswegen kann ich sagen das die drei Jungs alles von sexismus so weit entfernt sind wie der Pluto von der Sonne.

Zudem finde ich das in einem Linken Projekt wo es nicht erlaubt ist seinen oberkörper zu entblösen dann auch keine Konzerte statfinden könne.

Ich spiele selbst Schlagzeug und wenn ich mir mein T-shirt nicht ausziehen dürfte würde ich nach 20min abdanken.