Bulgarien (Plowdiw/Sofia) – Bei einer Demonstration bulgarischer Rechtsextremisten, die mit schweren Ausschreitungen endete, waren Dortmunder Neonazis mit von der Partie.
Am vorigen Freitag war in Plowdiw, der zweitgrößten Stadt Bulgariens, aus einer rechtsextremen Demonstration heraus eine Moschee attackiert worden. Demonstranten hätten versucht, die Moschee zu stürmen, sagte der Stabschef des Innenministeriums, Swetlosar Lasarow. Ein Polizist, unbeteiligte Passanten und mehrere Demonstranten seien verletzt worden. Die Polizei nahm 120 Rechtsextremisten fest.
„Aktivisten aus Dortmund“ seien vor Ort, berichtete der „Die Rechte“-Kreisverband der Ruhrgebietsstadt per Facebook zu Beginn der Demo. In einem später veröffentlichten Bericht Dortmunder Neonazis über die Veranstaltung ist von einem „wütenden Demonstrationszug“ die Rede. Erste Ausschreitungen richteten sich demnach „vor allem gegen Anhänger der Sinti und Roma (im deutschen Volksmund eher als ,Zigeuner’ bekannt)“. Später seien eine Moschee sowie ein benachbartes türkisches Cafe „stark in Mitleidenschaft gezogen worden“.
Am Tag darauf nahmen die deutschen Neonazis an einer weiteren Demonstration in der Hauptstadt Sofia teil, die eigentlich verboten war: Der „Bulgarische Nationalbund“ (BNS) wollte mit dem sogenannten Lukov-Marsch an Hristo Lukov (1887 – 1943) erinnern, den Anführer des faschistischen „Bundes der Bulgarischen Nationalen Legionen“. Der Hitler-Verehrer und Antisemit war am 13. Februar 1943 von antifaschistischen Widerstandskämpfern erschossen worden. Den Dortmunder Neonazis, von denen einer bei der Veranstaltung eine Rede halten durfte, gilt er als „ein Vorkämpfer des besseren Europas“.
Matthias Deyda
Matthias Deyda (NW Dortmund / Die Rechte) schwadroniert über "jüdische Marionetten".
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