Feuer in Hamburger Mehrfamilienhaus: Polizei vermutet Brandstiftung

Erstveröffentlicht: 
06.02.2014

Eine Mutter und ihre zwei Söhne starben bei einem Feuer in einem Hamburger Mehrfamilienhaus. Ermittler halten Brandstiftung inzwischen für die wahrscheinlichste Ursache. Offenbar wurde ein Kinderwagen im Hauseingang angezündet.

 

Hamburg - Nach dem Feuer in einem Hamburger Mehrfamilienhaus mit drei Toten geht die Polizei von Brandstiftung aus. Der mutmaßliche Brandherd sei ein Kinderwagen, der im Hauseingang gestanden habe, sagte ein Polizeisprecher. "Das ist die wahrscheinlichste Variante." Es seien allerdings weitere Untersuchungen nötig, auch ein technischer Defekt könne nach wie vor nicht völlig ausgeschlossen werden.

Bei dem Brand am Mittwochabend waren eine 33-jährige Mutter und ihre beiden Söhne, sechs und sieben Jahre alt, gestorben. Mehr als 25 Bewohner wurden verletzt, 15 von ihnen kamen in Krankenhäuser. Die Feuerwehr sprach von einem der schlimmsten Brände seit Jahren in der Hansestadt.

Die Mutter aus Pakistan und ihre Kinder wurden tot in ihrer Dachgeschosswohnung im vierten Stock gefunden. Vermutlich hatten sie durch das verrauchte Treppenhaus fliehen wollen. Die Familie hatte laut Feuerwehr die Wohnungstür geöffnet - dadurch konnte Rauch hineinziehen. Der Vater der Kinder war während des Feuers nicht zu Hause. Er kam zurück, als die Einsatzkräfte gegen die Flammen kämpften. Der Mann werde psychologisch betreut, sagte eine Polizeisprecherin.

Als die ersten Einsatzkräfte am Brandort eintrafen, standen viele Bewohner an den Fenstern und riefen um Hilfe. Die Feuerwehr konnte die Betroffenen in den Wohnungen unterhalb des Dachgeschosses mit Dreh- und Strickleitern retten.

hut/dpa

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Gegenüber Radio Hamburg hat Polizeisprecherin Ulrike Sweden bereits am Tag nach dem Brand (heute) verlauten lassen, dass es "keine Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund" gebe. Das erinnert stark an das behördliche Vorgehen in den 90er und 00er Jahren, als die Bullen unmittelbar nach potenziell rassistischen Morden ein politisches Motiv meist für "unwahrscheinlich" hielten oder sogar ganz ausschlossen. Im Nachhinein haben sich viele dieser Morde als Neonazi-Morde herausgestellt.

Feuer-Drama in Eimsbüttel - Polizei sucht nach Zeugen

Hamburg , 06.02.2014

 

Nach dem Brand in einem Mehrfamilienhaus in Eimsbüttel, bei dem drei Menschen starben, hat die Polizei eine Sonderkommission eingerichtet und sucht nach Zeugen.

Das Feuer, das am Mittwochabend (5.02.) in einem Mehrfamilienhaus in der Eimsbütteler Straße ausbrach, ist vermutlich gelegt worden. Brandermittler, die am Mittwochvormittag den Brandort untersuchten, konnteneinen technischen Defekt nicht völlig ausschließen, ermitteln aber gleichzeitig wegen des Verdachts auf Brandstiftung. Die Polizei hat eine Sonderkommission eingerichtet.

Mutter und ihre zwei Kinder sterben beim Brand


Gegen 20 Uhr fing es - vermutlich im Hausflur des Hauses - an zu brennen. Eine 33-jährige Mutter und ihre beiden sechs und sieben Jahre alten Söhne konnten sich nicht mehr aus dem Feuer retten. Sie erstickten an dem Rauch und konnten nur noch tot geborgen werden. Bei dem Brand wurden 27 andere Hausbewohner verletzt.

Keine Hinweise auf fremdenfeindlichen Hintergrund


Bei dem Mehrfamilienhaus handelt es sich um ein gemietetes Objekt von fördern&wohnen, in dem Asylbewerber untergebracht sind. "Wir haben keine Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund", so Ulrike Sweden von der Hamburger Polizei gegenüber unserer Nachrichtenredaktion, "aber die Spezialisten gucken natürlich genau hin, um diesen Hintergrund gegebenenfalls aussschließen zu können."

Polizei sucht Zeugen


Die Polizei bittet Zeugen, die am Mittwochabend (5.02.) vor 20 Uhr im Bereich Eimsbütteler Straße 75 verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich unter der Nummer xxx zu melden.


http://www.radiohamburg.de/Nachrichten/Hamburg-aktuell/Polizeimeldungen/...