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Neonazis aus Deutschland und der Schweiz planen am 3.10.2009 eine Demonstration unter dem Motto "Mauer fiel - Überwachung blieb". Die Faschisten nehmen den "Tag der deutschen Einheit" zum Anlass, zum ersten Mal seit zwei Jahren einen größeren Aufzug durchzuführen. Die Demo soll um 13 Uhr am Franziskusplatz an der Nordseite des Friedrichshafener Bahnhofs starten.

Bei den Aufrufern handelt es sich um die NPD-Jugendorganisation JN Baden-Württemberg, den NPD-Kreisverband Bodensee-Konstanz, Aktionsgruppe Schwaben, Freie Kräfte Hegau Bodensee, Kameradschaft Bodensee und die Freien Kräfte Schwarzwald-Baar-Heuberg.

Darüber hinaus sind auch die Freien Kräfte Lörrach mit von der Partie, die aber zur Zeit andere Sorgen haben dürften. Deren Führungskader Thomas Baumann aus Grenzach hatte sich mit allerlei Ausrüstung und Know-how zum Bau von Sprengkörpern versorgt. Da dieser Umstand von Antifas öffentlich gemacht wurde (Daneben wurde die gesamte Gruppe geoutet), sitzt Baumann nun in U-Haft.

Interessant ist auch die Tatsache, dass die Faschisten von der PNOS (Partei National Orientierter Schweizer) erstmals an einem Aufmarsch im Bodenseeraum teilnehmen. Zwar waren Einzelpersonen bereits auf früheren Aufmärschen in Friedrichshafen anzutreffen; Jedoch stellt die PNOS erstmalig einen Redner: Philippe Eglin (Vorsitzender der PNOS-Sektion Basel) und zählt mit ihren Sektionen Basel und Berner Oberland zu den Aufrufern.

Verbindungen zwischen den PNOSlern aus dem Berner Oberland und den Neonazis im Bodenseeraum lassen sich beispielsweise an der Person von Mario Friso festmachen. Dieser hatte für einige Zeit die Seiten des "Freien Beobachters Bodensee", einer Neonazi-'Internetplattform gehostet. Ihm war von antifaschistischer Seite eine Beteiligung an den Bombenanschlägen auf die Rütli-Feier und das Antifa-Music-Festival Bern (beide im Jahr 2007), bei denen glücklicherweise niemand verletzt wurde, vorgeworfen worden.

Von 2005 und 2007 waren die Neonazis im Bodenseeraum bereits mit mehreren Großdemos sehr aktiv. Seit 2008 hatten sie vermehrt auf kleinere Aktionen (unangemeldete Demos, Sprühaktionen, Papierschnipsel mit "subversiven" Botschaften zum Todestag des Bruchpiloten Rudolf Heß) und auf Konsolidierung und Ausbau  ihrer Organisationstrukturen gesetzt. Nun fühlen sie sich stark genug, sich wieder an einer größeren Demo zu versuchen.

Die Stadt Friedrichshafen übt sich wieder einmal in der altbekannten Verschleppungstaktik.  Das von den großen Parteien dominierte Bündnis "Gegen Extremismus - Für Toleranz und Demokratie" versucht, etwaigen Protest in herrschaftsverträgliche Bahnen zu lenken.

Fazit: Wir radikalen AntifaschistiInnen müssen den Widerstand vor Ort organisieren!

Kommt alle am 3.10. nach Friedrichshafen und lasst uns gemeinsam den Nazis und ihren Prügelknaben in Grün Einhalt gebieten!

Kein Fußbreit für Nazis in Friedrichshafen und anderswo!