[AC] Bericht zum Naziaufmarsch in Aachen am 29.3.

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Am 29.3. mar­schier­ten in Aa­chen wie­der ein­mal Nazis der rechts­ex­tre­men Par­tei “Die Rech­te” auf. Dies­mal unter dem Motto „Mul­ti­kul­tur tötet“. Unter die­sem Motto führ­ten die Nazis einen Fa­ckel­marsch vom Haupt­bahn­hof bis zum Thea­ter­platz durch. Der Rück­weg führ­te über die Au­re­li­us­stras­se und das Mar­schier­tor zu­rück zum Haupt­bahn­hof. Nach gut zwei Stun­den war der Spuck vor­bei.

 

Der Auf­marsch ist im Zu­sam­men­hang mit den jähr­li­chen Na­zi-​Auf­mär­schen in Stol­berg (Rhld.) zu sehen, die al­ler­dings seit dem Ver­bot der Ka­me­rad­schaft-​Aa­che­ner-​Land (KAL) nicht mehr in Stol­berg statt­fin­den. Mehr In­for­ma­tio­nen hier­zu fin­det ihr auf der Seite des AK An­ti­fa Aa­chen (http://​akantifaac.​blogsport.​de). Lei­der konn­te die­ser Auf­marsch nicht ver­hin­dert wer­den, da die Po­li­zei mit einem mas­si­ven Po­li­zei­auf­ge­bot Stra­ßen, Zu­gän­ge und Wege zu dem Na­zi-​Fa­ckel­marsch ver­sperr­ten. Es waren meh­re­re Hun­dert­schaf­ten aus ganz NRW zur Ver­fü­gung ge­stellt wor­den um den Nazis einen stö­rungs­frei­en Fa­ckel­marsch zu er­mög­li­chen. Wie es sein kann, dass die Nazis einen Fa­ckel­marsch durch­füh­ren konn­ten und dies nicht durch die Recht­spre­chung ver­bo­ten wurde, ist uns frag­wür­dig. Aus his­to­ri­scher Sicht wäre dies al­lein zu ver­bie­ten. Und auch aus ak­tu­el­ler Per­spek­ti­ve ist es nicht zu to­le­rie­ren, dass Nazis mit Fa­ckeln auf­mar­schie­ren. Es muss sich vor Augen ge­führt wer­den, dass wie­der Flücht­lings­un­ter­künf­te an­ge­grif­fen wer­den und nicht sel­ten Brand­an­schlä­ge auf linke Ge­bäu­de pas­sie­ren. Dass dann auf lin­ken Demos kol­lek­ti­ves (Leucht)Fa­ckel­ver­bot aus­ge­spro­chen wird und von Sei­ten der Po­li­zei nicht davor zu­rück­ge­schreckt ein­zel­ne Men­schen aus die­sem Grund aus Demos zu zie­hen, ist für uns ein ein­deu­ti­ges Zei­chen für eine Kri­mi­na­li­sie­rung von an­ti­fa­schis­ti­schen Ak­tio­nen. Wir ver­ur­tei­len auch wei­ter, dass ca. 25 Nazis im An­schluss an ihren Auf­marsch an Aa­chen Ro­the-​Er­de aus­stei­gen konn­ten und ohne Po­li­zei­über­wa­chung durch die Stadt zie­hen konn­te. Dies be­deu­tet eine Ge­fahr für mi­gran­ti­sche und al­ter­na­ti­ve Men­schen, die in das Feind­bild der Nazis pas­sen und da­durch einer nicht zu un­ter­schät­zen­den Ge­fahr aus­ge­setzt sind. Die Re­pres­si­on und das ag­gres­si­ve Ver­hal­ten der Po­li­zei durch Fest­nah­men, Ta­schen­durch­su­chun­gen und pro­vo­zie­ren­des Ver­hal­ten zeigt uns ein wei­te­res Mal, dass die Po­li­zei An­ti­fa­schis­mus ge­zielt ver­hin­dern will, an­ti­fa­schis­ti­schen Wi­der­stand kri­mi­na­li­siert und dabei nicht vor Ge­walt zu­rück­schreckt. Wir ver­las­sen uns nicht auf Po­li­zei, Jus­tiz und Staats­schutz. Wir ver­las­sen und nicht auf den Ver­fas­sungs­schutz und auch nicht auf die gän­gi­gen Par­tei­en, die fern­ab von der Na­zi­rou­te Wahl­kampf oder Weg­se­hen prak­ti­zie­ren. Wir wol­len eine eman­zi­pier­te Ge­sell­schaft ohne jeg­li­che Aus­gren­zung und Dis­kri­mi­nie­rung. Es ist nicht hin­zu­neh­men, dass Na­zi-​Auf­mär­sche stö­rungs­frei ab­lau­fen und es gilt diese zu blo­ckie­ren, ver­hin­dern und un­mög­lich zu ma­chen. Egal wo. Egal wann. Auf allen Ebe­nen. So­li­da­ri­tät mit den an­ti­fa­schis­ti­schen Ak­tio­nen in Aa­chen, dem Au­to­no­men Zen­trum Aa­chen ( http://​www.​az-​aa­chen.​de) und den Aa­chen Ul­tras (http://​www.​aachen-​ul­tras.​de)! Re­fu­gees wel­co­me. Deut­sche Tra­di­tio­nen an­grei­fen. Na­zi-​Auf­mär­sche un­mög­lich ma­chen. An­ti­fa­schis­mus ist und bleibt not­wen­dig.

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