Der Leipziger Stadtrat hat am Mittwochabend weitere Millionen für die Unterbringung von Flüchtlingen in der Messestadt bewilligt.
Leipzig. Mit großer Mehrheit und gegen die Stimmen von AfD und NPD hat die Leipziger Ratsversammlung am Mittwoch weitere Zuschüsse für Unterhalt und Ausbau von kommunalen Flüchtlingsunterkünften beschlossen. Dafür sind zweistellige Millionenbeträge aus der Leipziger Stadtkasse notwendig, so die Berechnungen aus dem Dezernat von Sozialbürgermeister Thomas Fabian (SPD). Weil die Unterbringung von Asylbewerbern Pflichtaufgabe der Kommunen ist, soll das Geld zu einem noch unbestimmten Zeitpunkt vom Bund wieder ausgeglichen werden, so die Hoffnungen.
Durch den Beschluss der Stadträte können auf dem Gelände der ehemaligen Erziehungswissenschaftlichen Fakultät an der Karl-Heine-Straße 22b im Stadtteil Plagwitz ab August bis zu 310 Geflüchtete wohnen. In der ausgebauten, ehemaligen Heinrich-Heine-Schule in der Hainbuchenstraße sind bereits am Dienstag die ersten Asylbewerber eingezogen, heißt es. Insgesamt 182 Betten stehen hier zur weiteren Aufnahme zur Verfügung.
Auf einem kommunalen Grundstück am Barnet-Licht-Platz entsteht derzeit eine neue Gemeinachaftsunterkunft in Systembauweise für bis zu 300 Menschen. Und in einem ehemaligen Baumarkt in der Schomburgkstraße schlafen bereits seit Ende März Geflüchtete. Hier ist notfalls Platz für bis zu 360 Personen.
Seit April wird darüber hinaus ein viergeschossiges Bürogebäude in der Eutritzsche Straße 17 bis 19 ebenfalls zu einer Gemeinachaftsunterkunft ausgebaut. Hier können 360 Menschen vorübergehend leben, heißt es aus der Stadtverwaltung. Nicht zuletzt hat die Ratsversammlung auch weitere Finanzmittel für die winterfesten Zelte am Deutschen Platz bewilligt, deren Kapazität auf 300 Menschen begrenzt ist.