In der Nacht sind Glasfaserkabelstränge zerschnitten worden. Die Bundespolizei ermittelt wegen versuchtem Diebstahls. Vodafone spricht von mutwilliger Zerstörung - und hat die Netzstörung behoben.
In der Nacht zum Dienstag, um kurz nach 23 Uhr, wurden an zwei Stellen in Berlin offenbar fast zeitgleich Glasfaserkabelstränge des Telekommunikationsanbieters Vodafone zerstört. Wie ein Sprecher des Unternehmens am Dienstag sagte, seien die Stränge "mutwillig zerschnitten" worden. Jemand habe die Kabel ausgegraben und "mit schwerem Gerät" zerstört. Ein Glasfaserkabel sei etwa so dick wie ein Haar, ein Kabelstrang dagegen bis zu daumen- oder handdick. "Entsprechend viele Verbindungen waren gestört", so der Sprecher.
Mehr als 50.000 Mobilfunk- und Festnetzkunden seien von dem Vorfall potenziell betroffen gewesen. Seit Dienstagmittag sei der Schaden durch "aufwendige Reparaturmaßnahmen" jedoch wieder behoben, die Netzstörung beseitigt.
Vodafone: Reine Zerstörung
Kabeldiebe seien nicht am Werk gewesen, es habe sich um reine Zerstörung der Kabel gehandelt, hieß es bei dem Düsseldorfer Unternehmen. Vodafone habe Anzeige gegen Unbekannt gestellt. Um die Kabelstränge überhaupt zu finden, müsse man gut Bescheid wissen, hieß es weiter.
Die Bundespolizei hat die Ermittlungen am Dienstagmorgen aufgenommen. Ein Sprecher der Berliner Direktion konnte am Mittag jedoch erst einen Fall zerstörter Kabelstränge in der Nähe des Betriebsbahnhofs Schöneweide bestätigen. "Möglicherweise haben Buntmetalldiebe dort einen Probeschnitt gemacht und dann festgestellt, dass es sich nicht um Kupferkabel handelt", sagte der Sprecher der Bundespolizei. Die Ermittlungen liefen wegen versuchtem Diebstahl und Sachbeschädigung.
Vodafone war nach eigenen Angaben schon einmal von einem Anschlag auf Kabelstränge betroffen. 2011 hatten Unbekannte eine Kabelbrücke am Ostkreuz zerstört. Damals hatten sich militante Atomkraftgegner zu dem Anschlag bekannt. Die Täter wurden bisher nicht gefasst.