Güstrow: Feuerwerkskörper in Asylbewerberheim geworfen

Erstveröffentlicht: 
12.10.2013

Ein unbekannter Täter hat am Sonnabend einen brennenden Feuerwerkskörper in das Asylbewerberheim von Güstrow (Landkreis Rostock) geworfen. Wie das Polizeipräsidium Rostock mitteilte, kam es zu einer starken Rauchentwicklung im Keller des bewohnten Gebäudes, es sei aber niemand verletzt worden.

 

Ein Wachmann hatte den Angaben zufolge am frühen Morgen einen lauten Knall gehört und das Haus daraufhin zusammen mit Polizisten überprüft. Dabei stellten sie einen geschmolzenen Wäschekorb aus Plastik in einem Trockenraum fest. Der Feuerwerkskörper sei nach ersten Ermittlungen durch ein angekipptes Fenster geworfen worden. Die Beschaffenheit des Kellerraums habe eine Ausbreitung des Rauchs verhindert, die Bewohner seien zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen.

 

Fremdenfeindliches Motiv nicht ausgeschlossen

 

Die Polizei schloss ein fremdenfeindliches Motiv des unbekannten Täters nicht aus, ermittelt in alle Richtungen. Gegen das im Frühjahr eröffnete Asylbewerberheim hatte die rechtsextreme NPD im März dieses Jahres eine Demonstration mit mehreren hundert Teilnehmern organisiert. Darauf hatten die Bürger mit einem Friedensfest geantwortet.

 

Rund um die Uhr bewacht

 

Im April hatten vermutlich rechtsextreme Täter das Haus des Bürgermeisters mit Parolen gegen die Unterkunft beschmiert. Auch Böller wurden nach Angaben der Polizei schon geworfen, die allerdings im Außenbereich des Gebäudes abbrannten. Auch ein Buttersäureanschlag wurde auf die Unterkunft verübt. "Diesmal ist das eine andere Qualität, weil der Feuerwerkskörper direkt in das Gebäude geworfen wurde", sagte ein Polizeisprecher. Der Landkreis hat einen Wachdienst damit beauftragt, das Asylbewerberheim rund um die Uhr zu beobachten.