1. Mai Neonazi-Demo in Elmshorn?

Erstveröffentlicht: 
17.04.2013

Hinweise auf Rechten-Aufmarsch am 1. Mai. Bündnis gegen Rechts plant Aktionstag in Elmshorn.

 

Elmshorn. In der Krückaustadt formiert sich der Widerstand gegen einen möglichen Neonazi-Aufmarsch am 1. Mai. Ein breites Bündnis will unter dem Motto "1. Mai - Nazi-frei" in Elmshorn Flagge gegen die Rechten zeigen. 

"Wir haben aus ziemlich verlässlicher Quelle erfahren, dass Neonazis in diesem Jahr in Elmshorn marschieren wollen", sagt Kai Trulsson, Geschäftsführer der IG Metall Unterelbe. Zusammen mit weiteren Verbänden, Organisationen und Parteien veranstaltet die Gewerkschaft eine Demonstration samt Kundgebung in Elmshorn. "Bis zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Anmeldung der Nazis - doch das ist bis zu 48 Stunden vorher möglich", sagt Trulsson.

Die Veranstalter bereiten sich trotzdem auf einen möglichen Neonazi-Aufmarsch vor: So wurden von einzelnen Vertretern des Bündnisses lukrative Demonstrationsrouten angemeldet - um diese für die Rechten zu blockieren. "Wir glauben nicht, dass die Nazis in Anbetracht der Kommunalwahl diese Form von Öffentlichkeit verstreichen lassen werden", sagt der Vertreter der IG Metall.

Um die Anreise der Rechten von vornherein zu behindern, haben die Bündnis-Vetreter mit regionalen Bus-Unternehmen Abmachungen getroffen: "Wir haben vereinbart, dass die Unternehmen keine Nazis transportieren werden", sagt Trulsson. 

Am 1. Mai ist ab 10 Uhr ein Demonstrationszug vom Gewerkschaftshaus in der Schulstraße 3 zum Alten Markt geplant. Danach gibt es dort eine Kundgebung. Hauptredner ist Ulrich Praefke von Verdi Nord, Gastredner sind unter anderem Bürgermeisterin Brigitte Fronzek und Marianne Wilke vom Bündnis gegen Rechts Kreis Pinneberg.

Zuletzt demonstrierten vor etwa zwölf Jahren Rechte in Elmshorn. Anfang März gab es in Wedel eine ähnliche Aktion, um einen möglichen Neonazi-Aufmarsch zu verhindern. 350 Menschen kamen.