RWE will neue Besetzung nicht dulden

Erstveröffentlicht: 
19.03.2013

Umweltaktivisten haben den Hambacher Forst erneut besetzt. Derzeit halten sich etwa zehn Besetzer in einem Protestcamp im Wald und zum Teil auf Plattformen in Bäumen auf. RWE will die Aktion nicht dulden.  Von Philipp Remke und Christina Hustedt

 

Kerpen-Buir.  Der Hambacher Forst ist erneut von Aktivisten besetzt worden. Seit etwa 10 Uhr am Montag haben sie ihr neues Lager in dem Waldstück südlich der Autobahn 4 zwischen Kerpen-Buir und Düren aufgeschlagen. Das gaben die Aktivisten auf ihrer Internetseite am Montagabend bekannt. Etwa zehn Umweltschützer halten sich derzeit im Wald auf, zum Teil auch auf Plattformen in Bäumen. „Für die nächsten Tage haben sich noch weitere Unterstützer angekündigt“, so ein Aktivist.

Räumung des Hambacher Forsts
Mitarbeiter von RWE haben sich bereits ein Bild von dem neuen Protestcamp gemacht. Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärte eine Sprecherin von RWE-Power, dass der Konzern die Aktion nicht dulden wird: „Wir haben uns bereits an die zuständigen Ordnungsbehörden gewandt und behalten uns weitere rechtliche Schritte ausdrücklich vor.“

Auch die Polizei Düren hat sich im Camp bereits umgesehen. „Derzeit prüfen wir, ob es dort zu Gesetzesverstößen gekommen ist“, erklärte die Pressestelle.

Die Aktivisten protestieren gegen die Abholzung des Hambacher Forstes durch den Energiekonzern RWE. Nach dessen Plänen soll der Wald dem Braunkohle-Tagebau Hambach weichen. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Umweltaktivisten den Hambacher Forst monatelang besetzt. RWE hatte die Aktion lange Zeit geduldet, ließ das Protestcamp im November aber dennoch von der Polizei räumen. Die Räumung wurde zu einem tagelangen Katz-und-Maus-Spiel zwischen der Polizei und einem Demonstranten, der sich in einem selbstgebauten Tunnelsystem versteckt gehalten hatte. Zuletzt hatten die Aktivisten ihr Camp auf einer Wiese bei Morschenich im Kreis Düren aufgeschlagen.