2000 Beamte sichern am Morgen die Magdeburger City

Erstveröffentlicht: 
12.01.2013

Magdeburg. In der Landeshauptstadt hat am Morgen der größte Polizeieinsatz der vergangenen Jahre begonnen. Mehr als 2000 Beamte bezogen im Stadtgebiet Position. Über der City kreist ein Hubschrauber. "Bisher verläuft alles friedlich. Es gibt weder Festnahmen noch Beschädigungen", sagte Polizeisprecherin Tina Beck.

 

Anlass ist ein Aufmarsch von 1500 Neonazis aus dem gesamten Bundesgebiet, der ab Mittag in den Stadtgebieten östlich der Elbe erwartet wurde und dann schließlich in den Südosten der Stadt stattfand. Mehrere 1000 Gegendemonstranten wurden erwartet.

 

Die Polizei will mit ihrem Einsatz Zusammenstöße verhindern. Anlass für die Demonstartionen ist der bevorstehende Jahrestag der Zerstörung Magdeburgs im zweiten Weltkrieg. Am 16. Januar 1945 war die Magdeburger Innenstadt weitgehend durch einen Bombenangriff zerstört worden.

 

Nach Angaben der Polizei ist der Morgen störungsfrei verlaufen. Lediglich an den Kontrollstellen zur Innenstadt gebe es hier und da Behinderungen, sagte Polizeisprecherin Tina Beck. 500 vorwiegend linke Gegendemonstranten halten sich nach ihren Beobachtungen bereits in der Innenstadt auf. Weitere 600 sind auf dem Weg nach Magdeburg, vor allem aus den Großräumen Berlin, Hamburg und Göttingen. Die Polizei hat an den Zufahrtstraßen Kontrollen eingerichten. In der Innenstadt stehen alle wichtigen Kreuzungen unter Polizeibeobachtung. Am Hauptbahnhof Magdeburg wurden vorsorglich Absperrgitter in Stellung gebacht. Der Bahnhof selbst war aber am Morgen noch frei passierbar.

 

Unterdessen sind nach Polizeiangaben auch drei Gegendemonstrationen genehmigt worden, über die die Verwaltungsgerichte noch am Vorabend zu entscheiden hatten. Nachdem der rechte Aufmarsch für die Bereiche Herrenkrug, Cracau und Brückfeld angekündigt worden war, hatten drei Gruppierungen Gegendemonstrationen für die Stadtbereiche angemeldet. Die Polizei hatte sie daraufhin verboten. Dagegen wehrten sich alle drei Anmelder vor dem Verwaltungsgericht. Am Abend bekamen die Initiatoren vor dem Oberverwaltungsgericht Recht und können ihre Gegendemonstrationen nun im Umfeld des rechten Aufmarsches abhalten.

 

Insgesamt sind in Magdeburg heute 26 Demonstationen angemeldet. Lediglich eine Veranstaltung, die im Bereich Danzstraße angemeldet worden war, sei inzwischen wieder abgemeldet.

 

Eine erste linke Gegendomstration am Freitagabend mit rund 300 Teilnehmern sei ohne Zwischenfälle gegen 20 Uhr zu Ende gegangen.