Flüchtlinge im Nahen Osten? Wer denkt dabei nicht an die Palästinenser? Doch während deren Schicksal weltweit beklagt wird, gibt es auch andere Flüchtlinge in der Region, von denen die meisten noch nie etwas gehört haben: Seit jeher existierten im Nahen Osten und in Nordafrika jüdische Gemeinden; etwa eine Million Juden lebten noch in den 1940er Jahren in den arabischen Staaten. Heute sind es nur noch ein paar Tausend, denn nach andauernden Diskriminierungen, Enteignungen, antisemitischer Hetze und Pogromen im Zuge des aufkommenden arabischen Nationalismus waren die Juden in großer Zahl gezwungen, aus ihren arabischen Heimatstaaten zu fliehen. Das Land, das die meisten dieser Flüchtlinge aufgenommen und integriert hat, heißt Israel. Der Film »Die vergessenen Flüchtlinge« von Michael Grynszpan zeigt Geschichte, Kultur und erzwungenen Auszug nahöstlicher und nordafrikanischer jüdischer Gemeinden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Jüdische Flüchtlinge aus Ägypten, dem Jemen, aus Libyen, dem Irak und aus Marokko erzählen ihre Geschichten. Diese werden durch Archivmaterial von Rettungseinsätzen, durch historische Fotos von Auswanderung und Wiederansiedelung sowie Analysen von zeitgenössischen Wissenschaftlern ergänzt. Der Film, der von »The David Project« und IsraTV produziert wurde, wird in der deutschen Fassung, zum Teil in Englisch mit deutschen Untertiteln gezeigt.
Nach einem kurzen Vortrag von Tilman Tarach (Autor des Israel-Buches »Der ewige Sündenbock«) zur aktuellen Bedeutung des Themas besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Thementage Antisemitismus Freiburg
Theater der Immoralisten
Ferdinand-Weiß-Str. 9
Infos: www.thementage.tk