Hoyerswerda: "Viele habe ich erkannt" - Videobeitrag

Manuell Alexandre Nhacutou

Für den 22. September 2012 mobilisieren antifaschistsiche Gruppen ins sächsiche Hoyerswerda. Anlass ist der 21. Jahrestag des Pogroms von 1991. Kaum hatte die Mobilisierung begonnen, da bedrohen Neonazis Mitglieder der Jugendorganisation Linksjugend [Solid] und sorgen für den Abbruch einer ihrer Veranstaltungen. In den Verbänden der Linksjugend [solid], vor allem in Sachsen, Thüringen und Brandenburg hat dieser Vorfall für eine verstärkte Mobilisierung Zur Demo gesorgt. Antifa-Gruppen, vor allem aus dem Osten Deutschlands mobilsieren derzeit nach Hoyerswerda und veranstalten Videokundgebungen und Filmabende in verschiedenen Städten.


Die LINKE veröffentlichte diese Woche eine Depesche, die die Forderung nach einem Denkmal für die Opfer des Pogroms unterstützt.

Aus gegbenem Anlass veröffentlicht die Kampagne "Rassismus tötet!" und "Pogrom 91" in den kommenden Wochen Video-Archivmaterial und Dokumentationen zum Pogrom von Hoyerswerda 1991.

 

Teil 3.: "Viele habe ich erkannt" (1992)


Filmbeschreibung: “Viele habe ich erkannt”

BRD / 1992 / 25 min

Produktion.: autofocus Videowerkstatt

Realisation: Helmut Dietrich, Julia Oelkers, Lars Maibaum

Manuell Alexandre Nhacutou war einer von 18.000 mosambikanischen Vertragsarbeiter_innen in der ehemaligen DDR. 1983 verließ er die VR Mosambik und begann in Lauchhammer eine Ausbildung zum Betriebsschlosser. 1986 wurde er nach Hoyerswerda versetzt, lebte und arbeitete dort bis zum September 1991. Nach dem ersten Pogrom an ausländischen ArbeiterInnen und Flüchtlingen im vereinten Deutschland verließ er die Stadt und kam nach Berlin.In der Art eines Gedächnisprotokolls schildert Manuell Alexandre die von ihm erlebten Arbeits- und Lebensbedingungen, erzählt von den deutschen KollegInnen und NachbarInnen, von der Betriebsleitung, von dem, was nach dem Pogrom passierte. Im Video wird das Pogrom von Hoyerswerda nicht als isoliert zu betrachtendes Phänomen dargestellt, sondern in den Kontext der Alltagserfahrung eines schwarzen Menschen gestellt. Es versucht klarzustellen, dass die Ursachen der rassistischen Gewalt eben nicht bei sozialen Problemen, Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot liegen.