Am 22.-26. August 1992 fanden vor dem Hintergrund rassistischer Hetze und Meinungsmache Pogrome in Rostock Lichtenhagen statt, bei denen Flüchtlinge und Flüchtlingsheime mit Stangen und Molotov Cocktails angegriffen wurden.
Nicht nur in Rostock oder Hoyerswerda wurden Flüchtlingsheime von Neonazis angegriffen. Auch in Bad Cannstatt versuchten Faschisten am 03.10.1991 ein Flüchtlingswohnheim anzugreifen, dies wurde durch die Zusammenarbeit von Flüchtlingen und Antifaschisten verhindert. Es kam kurz darauf noch zu zwei Anschläge auf Flüchtlingsheime. Einmal in Feuerbach, wo ein Kinderwagen in Brand gesteckt und eine Tränengasgranate gezündet wurde. Der zweite Anschlag fand am 09.11.1991 in Schorndorf statt, wo Neonazis Brandsätze auf ein Wohnheim warfen. Eine Zeit lang war es normal, die Landkarte Deutschlands mit den eingezeichneten Orten rassistischer Anschläge zu finden.
Letztlich dienten diese Pogrome und Anschläge der Politik dafür 1993 das Asylrecht faktisch abzuschaffen. In der Dokumentation wird ein Blick auf das Verhalten der Behörden und auf die Politik gelegt. Mit Bildern von den Pogromen, von Pressekonferenzen und der Medienberichterstattung wird deutlich gemacht, wie MigrantInnen den Angreifern ausgeliefert wurden, Politiker logen und heuchelten, die Polizei sich gegenüber den Brandstiftern zurückhielt und die bürgerlichen und rechten Parteien von ihrer rassistischen Hetze profitierten. Begleitet wird der Film von einem Aktivisten der Flüchtlingsselbstorganisation The Voice, der auch einen Beitrag zur aktuellen Situation von Flüchtlingen und ihren aktuellen Kämpfen in der BRD leisten wird
Die Dokumentation geht knapp 45 Minuten.
Donnerstag, 13. September / 18 Uhr Essen, 19 Uhr Film
Infoladen Stuttgart Ost / Wagenburgstr. 77
(40er Haltestelle Tunnel Ostportal)
Die nächsten Filme:
11. Oktober: Empire St Pauli (Film über die Stadtaufwertung in Hamburg)
08. November: Lucio Urtubia – Anarchist und Maurer (Autobiographischer Film über einen spanischen Anarchisten)
Zusammen Kämpfen [Stuttgart]