Auch in diesem Jahr fand an der „Hopfendarre“ in Nienhagen (Schwanebeck) bei Halberstadt ein Konzert der rechten Hooligan-Band „Kategorie C“ aus Bremen statt. Als Vorgruppe spielte die Band „Hausverbot“ und der rechte Liedermacher Sacha Korn aus Berlin. Veranstaltet wurde der Abend vom 28-jährigen Stefan „Ernie“ Behrens aus Nienhagen, welcher selbst als Bassist bei Kategorie C spielt.
Im Gegensatz zu den letzten Jahren wurde die Veranstaltung in diesem Jahr nur unter verschiedenen Auflagen durch die Verbandsgemeinde Vorharz genehmigt. Dazu gehörte beispielsweise das Verbot von Abbrennen pyrotechnischer Erzeugnisse und ein generelles Grillverbot. Die Band "Kategorie C" selbst erhielt für den Abend ein gerichtliches Auftrittsverbot, was sie allerdings nicht daran hinderte, noch einige Lieder zu spielen. Das brachte die, mit 150 gut ausgerüsteten Einsatzkräften, vor Ort befindliche Staatsmacht nach Angaben der Band dazu, mit der „Zerstörung der Anlage und der Bühne“ und weiteren Maßnahmen gegen die Teilnehmer zu drohen, um eine Beendigung der Veranstaltung zu erzwingen. Daraufhin teilte Sänger Hannes Ostendorf, welcher unter anderem 1991 bei einem Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim in Bremen beteiligt war, mit den Worten „Wir beenden das Konzert jetzt“ den Abbruch der Veranstaltung mit.
Seit 2007 finden in Nienhagen regelmäßig Rechtsrock-Konzerte statt. Nachdem das Bürgerbündnis für ein gewaltfreies Halberstadt und Bürger_innen aus Nienhagen in Bezug auf ein Neonazi-Konzert im Mai dieses Jahres erstmals einen offenen Brief verfassten und auch die Lokalpresse die regelmäßig stattfindenden rechten Musikveranstaltungen thematisierte, sahen sich die zuständigen Ordnungsbehörden offenbar gezwungen, die Auflagen zu verschärfen. Hinzu kam, dass laut Veranstalter Stefan Behrens zwei für den Getränkeausschank eingeplante Hilfskräfte nicht erschienen, wodurch sich lange Schlangen vor dem Bierstand bildeten, was unter vielen Teilnehmern für Unmut sorgte.
Die teils weit angereisten „Fans“ von Kategorie C sahen für die 18 Euro Eintrittsgeld (VVK 15 Euro) schlussendlich nur ca. 20 Minuten lang "ihre" Band. Da das Auftrittsverbot allerdings nicht erst am Abend selbst ausgesprochen wurde, bleibt die Frage offen, weshalb die "KC" die Besucher nicht schon im Vorfeld informierte und ob die Einnahmen wichtiger waren als enttäuschte Zuhörer. Dass der finanzielle Aspekt eine große Rolle spielt, ist auch durch den Internetshop der Band ersichtlich, dessen breites Sortiment sich von Babystramplern bis hin zu Sturmhauben und Quarzsandhandschuhen erstreckt. Neben Gitarrist Rainer Friedrichs, welcher Kleidung unter dem Markennamen „Spielverderber“ über den rechten Shop „Der Versand“ vertreibt, versucht sich auch Bassist Stefan „Ernie“ Behrens mit seinem neu gegründeten Streetwear-Label „Headcheck“ (wieder mal) im Verkaufen von Klamotten.
Letztendlich wurde Behrens durch die Polizei kurzzeitig in Gewahrsam genommen und die Polizei beschlagnahmte Gelder in unbekannter Höhe. Immerhin wollen die rechten Rocker den Besucher_innen des Konzerts in Nienhagen eine „Entschädigung“ in Form einer Ermäßig für ihr letztes Konzert in diesem Jahr im Dezember im Ruhrpott anbieten. Ein Eintrag der Band im Gästebuch ihres Onlineauftritts deutet darauf hin, dass zukünftig "KC"-Konzerte nicht mehr öffentlich beworben werden. Nienhagen war bisher einer der wenigen Auftrittsorte, die zuvor öffentlich von der Band bekannt gegeben werden konnten, ohne die Veranstaltung zu gefährden.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie_C