In Weißenfels (Burgenlandkreis) fand dieses Jahr zum 10. Mal das „No Silent Backlands“, ein Festival gegen rechte Gewalt, statt. Dabei geschieht seit einiger Zeit dasselbe wie in anderen Regionen auch: rechte Strukturen stärken sich, Angriffe auf Antifaschist_innen und Menschen, häufen sich. Wobei Justiz und Bullerei scheinbar nicht eingreifen wollen und Antifaschist_innen kriminalisiert werden.
In Weißenfels (Burgenlandkreis) fand dieses Jahr von 26.-28. Juli zum 10. Mal das „No Silent Backlands“ (kurz: „NSB“), ein Festival gegen rechte Gewalt, statt.
Organisiert wird das Festival von der „Jugendinitiative Weißenfels“, einem Zusammenschluss von jungen, engagierten Menschen, die sich seit 2003 damit beschäftigen, das Freizeitangebot für junge Leute in Weißenfels und Umgebung zu verbessern, um durch soziale und kulturelle Jugendarbeit Freizeitangebote zu schaffen und sie in demokratische politische Arbeit einzubinden.
Doch bereits vor der Gründung der Jugendinitiative wurde 2002 das erste „NSB“ veranstaltet, auf dem unter anderem eine Buchlesung („White Noise") im Schlosscafé Einblicke in die internationale Neonazi Szene verschaffen sollte. Neben musikalischer Unterhaltung war der Höhepunkt eine Demonstration unter dem Titel „Zweitausend Takte Tanzmusik demonstrieren gegen Aufbau Rechts" durch Weißenfels.
In den nachfolgenden Jahren wurden u.a. in Zusammenarbeit mit „Miteinander e.V.“, Filmvorführungen, Workshops und Vorträge organisiert, welche sowohl Jugendlichen, als auch Pädagog_innen, Sozialarbeiter_innen und Erzieher_innen u.a. Handlungs- und Argumentationsweisen des Rechtsextremismus erklären und entmystifizieren sollten. Weiterhin wurden mit Hilfe des Mitteldeutschen Basketball Clubs sportliche Projekte wie Streetsoccer und Unihockeyturniere veranstaltet. Auch fanden musikalische Veranstaltungen zur Unterhaltung statt, bei denen u.a. Bands wie Caliban, Heaven Shall Burn, Born from Pain, Myra uvm. spielten.
Zum 10-jährigen Bestehen des Festivals gegen rechte Gewalt worden wieder über 3 Tage Filmvorführungen (Der letzte Zug), Diskussionsrunden, musikalische Veranstaltungen wie Disco oder Konzerte (u.a. mit Napalm Death) sowie Sportevents organisiert.
Doch gilt es hier nicht nur die positiven Dinge über das „No Silent Backlands“ aufzuzählen!
Im Burgenlandkreis findet seit einiger Zeit dasselbe statt, wie in anderen Regionen auch: neonazistische Strukturen stärken sich, Angriffe auf Antifaschist_innen und Menschen, die nicht der Vorstellung einer „sauberen Volksgemeinschaft“ entsprechen, häufen sich.
Wobei Justiz und Bullerei scheinbar nicht eingreifen wollen und Antifaschist_innen kriminalisiert werden.
So sind auch in Weißenfels mehrere Angriffe und Anschläge zu verzeichnen:
In der Nacht vom 26. Zum 27. Juli wird ein 15-jähriger Jugendlicher in der Stadt Weißenfels von mehreren Neonazis mit Teleskopschlagstöcken angegriffen und zusammengeschlagen – Er erleidet etliche Verletzungen.
Darauffolgend wird das „Schloss Augustusburg“, der Veranstaltungsort des NSB, mit rechten Parolen wie „NS-Jetzt!!!“ und Bildern Rudolf Hess‘ beschmiert.
Bei beiden Taten konnte ein Teil der Täter gefasst werden.
In der Nacht des 27. Zum 28. Juli werden nach Veranstaltungsende auf dem Hof des „Schloss Augustusburg“ gegen ca. 2 Uhr 2 Festivalbesucher von einer Gruppe von ca. 6 Personen, unter Ihnen Michael Hartmann, eine der zentralen Akteure der neonazistisch-menschenverachtenden Gruppierungen „Aktionsgruppe Weißenfels“ und „Freie Kräfte Burgenlandkreis“, angegriffen und verletzt – Sie müssen ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Die Angreifer beenden ihre Tat mit den Worten „Jetzt haben wir 2, und morgen geht es weiter!“.
Trotz der bereits im Vorfeld bekannten Androhung, das Festival zu stören und „denen eine Abreibung zu verpassen“, konnten während des Angriffs und im Anschluss daran nicht vorhandene Polizeikräfte keine Täter fassen, geschweige denn zum Schutz der Betroffenen eingreifen.
Die Drohung, am darauffolgenden Abend erneut Personen abzufangen und anzugreifen, verschärfen die Situation immer mehr.
Diese Angriffe, sie sind nicht die einzigen zu verzeichnenden (Siehe https://linksunten.indymedia.org/de/node/63539), stellen eine Gefahr für Alle dar, die nicht in das braune Weltbild von Neonazis passen!
Die Versuche, Festivalbesucher_innen einzuschüchtern und anzugreifen um ihnen Angst zu machen, sowie die Veranstaltung zu stören, dürfen nicht erfolgreich sein!
Angriffe auf Besucher_innen eines Festivals gegen rechte Gewalt bestätigen die Notwendigkeit dieses Festivals und antifaschistischer Intervention!
Haltet die Augen offen! Passt auf eure Nachbarn auf! Meldet Angriffe und macht diese öffentlich!
Wir lassen uns die Straßen nicht nehmen!
ALERTA!