GBW-Kauf käme gut an

Erstveröffentlicht: 
21.06.2012

Augsburger Immobilienfirma Patrizia wird internationaler

 

Augsburg - Das Augsburger Immobilienunternehmen Patrizia will künftig verstärkt international agieren. Deutschland werde zwar der Kernmarkt bleiben, sagte der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsgesellschafter, Wolfgang Egger, bei der Hauptversammlung am Mittwoch in Augsburg. Die rund 500 Mitarbeiter zählende Patrizia Immobilien AG wolle sich aber nicht auf die Bundesrepublik beschränken. Deshalb gebe es bereits Standorte in Luxemburg, Schweden und Großbritannien. 'Weitere Büros werden folgen', sagte Egger. Aktionäre äußerten allerdings die Sorge, Patrizia könnte sich bei stärkerer Internationalisierung verzetteln.

Bayerns größte Wohnungsbaugesellschaft GBW erwähnte Egger in seiner Rede nicht. Patrizia sei aber weiter sehr interessiert an einem Kauf, sagte ein Unternehmenssprecher. Die BayernLB muss die GBW mit ihren 33000 Wohnungen auf Anordnung Brüssels verkaufen. Über deren Zukunft wird wahrscheinlich in einem Ausschreibungsverfahren entschieden. Im Februar hatte Patrizia mit dem Kauf von 21 000 Wohnungen der Landesbank Baden-Württemberg für Furore gesorgt.

Bei vielen Aktionären kommt ein möglicher GBW-Kauf anscheinend gut an. 'Wenn ich es nicht mache, macht es ein anderer', sagte Kleinaktionär Johann Kernstein am Rande der Hauptversammlung, an der rund 130 Aktionäre teilnahmen. Nach Unternehmensangaben liegen etwa 15 Prozent der Patrizia-Aktien bei Privatanlegern.