Rückblick 1. Mai in [VS]

1. Mai in Villingen-Schwenningen

Dieses Jahr fand zum ersten Mal seit langer Zeit wieder eine Demonstration zum 1. Mai in Villingen-Schwenningen statt. Die vom DGB angemeldete Demonstration begann am Bahnhof und führte am Gewerkschaftshaus vorbei in die Innenstadt wo sie in einem Straßenfest des DGB endete. Neben den DGB-Gewerkschaften rief auch die Linke Aktion Villingen-Schwenningen mit einem eigenen Aufruf zur Teilnahme auf. Im folgende Text werden wir die Aktivitäten rund um den 1.Mai in Villingen-Schwenningen aus unserer Sicht darlegen.

 

Warum in Villingen-Schwenningen demonstrieren?

 

Auch wenn größere zentrale Demonstrationen meist kämpferischer und Stimmungsvoller sind, halten wir es wichtig vor Ort als revolutionäre Linke präsent zu sein. Selbst die revolutionäre 1. Mai Demonstration in Stuttgart beispielsweise, die in diesem Jahr so groß war wie noch nie, erreicht in Villingen-Schwenningen nur wenige Menschen. Um als Bewegung mit revolutionärem Anspruch gesellschaftliche Relevanz zu erlangen, ist es essentiell Strukturen auszubauen. Perspektivisch gesehen halten wir es daher für falsch am Kampftag der ArbeiterInnenbewegung in eine andere Stadt zu mobilisieren und auf die Möglichkeit zu verzichten die lokalen Aktivitäten mitzugestalten. Dass in weiteren Städten Baden-Württembergs diesselben Ansätze verfolgt wurden, zeugt von einer positiven Entwicklung.

 

Demonstration und Fest:

 

Im Vorfeld des 1.Mai wurde in größerer Stückzahl der lokale Aufruf und der von mehreren Gruppen unterstützte bundesweite Aufruf verteilt. An der Demonstraiton beteiligten sich ungefähr 150 Personen, obwohl von Seiten des DGB eher zurückhaltend mobilisiert wurde. Mit unserer Mobilisierung erreichten wir weniger Menschen als erhofft.
Dennoch gelang es kämpferische Inhalte in die Demonstration hinein zu tragen, die gegen Ende an Dynamik gewann. Durch Schilder die mit gleichem Layout bundesweit am 1.Mai auf Demonstrationen getragen wurden, wurde ein Bezug zu den demonstrierenden GenossInnen in anderen Städten hergestellt. Auf dem anschließenden Fest des DGB wurden diese Schilder gemeinsam mit mehreren Transparenten gut sichtbar platziert. Außerdem wurde die 1.Mai-Zeitung der Revolutionären Aktion Stuttgart verteilt.
Als neben anderen Rednerinnen der CDU-Bundestagsabgeordnete Siegfried Kauder eine Rede für den Christlichen Demokratischen Arbeitnehmerverband (CDA) eine Rede hielt, in der er unter anderem die Rente mit 67 verteidigte, wurde ihm eine lautstarke und deutliche Absage erteilt. Anzumerken ist, dass Siegfried Kauder im Gegensatz zu den anderen RednerInnen nicht angekündigt war.

 

Bewertung:

 

Wir bewerten den 1.Mai und die Mobilisierung im Vorfeld dazu als Erfolg. Mit unserer Mobilisierung bleiben wir hinter den uns selbst gesteckten Zielen zurück. Dennoch gelang es revolutionäre Inhalte zu vermitteln . Außerdem ermöglichte die Präsenz im Vorfeld und am 1.Mai neue Kontakte zu knüpfen und unsere lokale politische Arbeit zu festigen. Am diesjährigen 1.Mai in Villingen-Schwenningen nahmen mehr Menschen teil als in den Jahren zuvor.

An dieser Entwicklung gilt es in den kommenden Jahren anzuknüpfen.