Pressemitteilung: Studentenwerk bedauert das EM-Public-Viewing an der Mensa vorläufig absagen zu müssen

In der aktuellen Situation halten wir es für unmöglich, an dem geplanten Konzept zum Public-Viewing der Spiele der Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine in der Mensa Rempartstraße festzuhalten. Der Sommergarten der Freiburger Mensa verfügt nur über 2.500 Plätze. Nach der Absage des Public-Viewing am Eschholzpark mit in den letzten Jahren bis zu 15.000 Zuschauern wäre es schwer, den Besuchermassen Herr zu werden.


Dies ist allerdings nicht der einzige Grund für die nun erfolgte Absage. „Wir begrüßen die aktuelle Debatte über Menschenrechte im Zusammenhang mit dem anstehenden Fußballevent und möchten dazu unsererseits beitragen“, so Ullrich Stelter vom Studentenwerk Freiburg. Dabei hat er nicht nur die Ukraine im Blick: „Wir haben uns nach reiflicher Überlegung entschlossen, angesichts der Menschenrechtslage hier bei uns in Freiburg auf eine Unterstützung der Fußball-EM durch das Angebot eines Public-Viewing zu verzichten. Im Moment sind etwa 400 Menschen akut von Abschiebung bedroht. Einzelne Mitarbeiter des Studentenwerks kennen einige Betroffene persönlich und berichten uns über die schreckliche Unsicherheit der Familien und ihrer Bekanntenkreise. In dieser Sitauion sehen wir uns außer Stande ein fröhliches Fußballfest zu feiern“, so Stelter weiter.


Die Geschäftsführung des Studentenwerks bedauert ausdrücklich, nicht zusammen mit den Studierenden und weiteren Mitgliedern der Hochschulen in Freiburg ein internationales und weltoffenes Sommermärchen im Mensagarten feiern zu können.


Mit schwerem Herzen und nach intensiven Gesprächen mit vielen Beteiligten, sind wir somit zu der Überzeugung gekommen, das Public-Viewing abzusagen. Wir hoffen, dass sich innerhalb der Stadtverwaltung die liberalen Kräfte durchsetzen und es zu einer kurzfristigen Lösung kommen kann, denn "wir wünschen uns eine politische Lösung für die Mitbürger unserer Stadt, die aktuell von der Abschiebung in den Kosovo betroffen sind, sowie diejenigen, die ein friedliches, internationales, weltoffenes Fußball-Fest feiern möchten, wie es zu unserer schönen Uni-Stadt passt", so Ullrich Stelter vom Studentenwerk Freiburg.


Mit freundlichen Grüßen und dem Wunsch nach einem erholsamen Wochenende verbleibt Die Geschäftsführung des Freiburger Studentenwerks.