[HH] Jugendbündnis will Nazis am 2.Juni blockieren

Jugendbündnis – Naziaufmarsch verhindern!

Ein breites Jugendbündnis will den angekündigten Naziaufmarsch am 2. Juni durch Hamburg blockieren. Bereits am vergangenen Samstag dröhnte laute antifaschistische Musik von der Roten Flora über das Schulterblatt. Dies war nicht die erste Aktion an dem sich das im Februar gegründete Jugendbündnis „Keine Zukunft für Nazis“ beteiligte. Mit vielfältigen Aktionen mobilisieren junge Menschen gegen den von den Nazis genannten „Tag der deutschen Zukunft“. Das Motto dabei lautet: Gemeinsam gegen Nazis – Für ein respektvolles Miteinander und eine Zukunft ohne soziale Ausgrenzung!  

 

Mit dem Open-Air „AufMUCKEn gegen Nazis!” wurde ein super starkes Zeichen gesetzt, wie es schöner kaum sein könnte. Ab 16 Uhr gab es Unterhaltung von Bands die musikalisch wie antifaschistisch ein absolutes Highlight sind. Neben den Auftritten von Rantanplan, Fuck Art Lets Dance, The Detectors, Liedfett und Deichkind gab es diverse Redebeiträge von Menschen und Gruppierungen gegen den Naziaufmarsch. Abgerundet wurde das ganze durch den Auftritt von „Irie Revoltes“, die mit ihrem Song Antifaschist, vor der Kulisse eines Feuerwerks dem Spektakel des Tages einen würdigen Abschluss bescherten.

Um den menschenverachtenden Ideologien und den rassistischen Aktivitäten der gewaltbereiten Kameradschafts- und NPD-Szene dagegen entgegen zu treten, haben sich zahlreiche Jugendgruppen und Einzelpersonen zu unserem vielfältigen Jugendbündnis zusammengeschlossen. So bekommen auch Jugendliche, die noch keine Erfahrung mit antifaschistischer Arbeit haben, die Gelegenheit den alltäglichen Rassismus in der Mitte der Gesellschaft zu thematisieren und diesem eigene Zukunftsvorstellungen entgegen zu halten. Das Ziel ist ein entschlossenes Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung zu setzen.

Während der Mobilisierungsphase im Mai werden Infoveranstaltungen an Schulen organisiert, ein Mobi-Clip wurde gedreht und das Bündnis soll in Radiosendungen vorgestellt werden. Ein Flashmob belebte bereits die Hamburger Innenstadt und weitere werden folgen. Am 2. Juni wollen die jungen Menschen demonstrieren und blockieren sowie sich an bunten Aktionen beteiligen. Es soll den Nazis unmöglich gemacht werden auch nur einen Meter durch Hamburg zu marschieren.

Es soll an die erfolgreichen Blockaden der vergangenen Jahre in Hamburg und Dresden angeknüpft werden. Bei den Menschenblockaden sollen vom Jugendbündnis keine Eskalationen ausgehen. Das Bündnis erklärt sich mit all jenen solidarisch, die ebenfalls den Naziaufmarsch verhindern wollen. Bisher wollten die Rassist*innen durch die Innenstadt marschieren, aber der NDR meldete heute mit Berufung auf die Versammlungsbehörde, dass von den Neonazis diese Woche eine Demonstrationsroute durch Altona angemeldetet wurde.

Die Drohgebärden aus Hamburgs Neonazi-Szene wurden bereits im Vorfeld lauter. Auf einer Internetseite halluzinieren diese sich ein „Netzwerk der Überfremdungsfanatiker“ herbei. Auf dem regionalen Naziportal wird bereits seit Januar auch unter Angaben von Namen und Adressen gegen zahlreiche Einzelpersonen und Initiativen, die sich für die Rechte von Migrant*innen und Flüchtlingen einsetzen gehetzt. Dagegen wendet sich die am Mittwoch der breiten Öffentlichkeit vorgestellte „Hamburger Erklärung“. Da tut es gut zu hören, dass wegen internen Szenenstreitigkeiten deren Mobilisierung zum „TddZ“ eher schleppend läuft.

 


 

Wir dokumentieren hier den Aufruf: „Keine Zukunft für Nazis - Den Naziaufmarsch in Hamburg verhindern!“:

Am 2. Juni 2012 wollen Nazis zum von ihnen ernannten "Tag der deutschen Zukunft" durch Hamburg marschieren. Damit knüpfen sie an bestehenden Rassismus in der Gesellschaft an, um diesen weiter zu etablieren. Ihnen und ihrer menschenverachtenden Ideologie heißt es sich entgegen zu stellen. Unsere Zukunft ist bunt, vielfältig und solidarisch.

Wir rufen besonders alle jungen Menschen auf, mit uns am 2. Juni ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung zu setzen. Wir werden demonstrieren, wir werden blockieren, wir werden uns an vielfältigen kreativen Aktionen beteiligen - alle wie wir es uns zutrauen. Unser gemeinsames Ziel ist den Naziaufmarsch unter allen Umständen zu verhindern. Dabei wird von uns keine Eskalation ausgehen. In diesem Sinne erklären wir uns mit all denen solidarisch, die mit uns den Naziaufmarsch verhindern wollen.

Wir werden es den Nazis unmöglich machen mit ihren rassistischen Parolen und Gewaltaufrufen auch nur einen Meter durch Hamburg zu marschieren. Intoleranz, Hetze und Gewalt dulden wir weder in Hamburg noch anderswo!

Wir sind ein vielfältiges Bündnis aus jungen Menschen und setzen uns für eine Gesellschaft ohne jegliche Form von Diskriminierung ein.

Gemeinsam gegen Nazis - Für ein respektvolles Miteinander und eine Zukunft ohne soziale Ausgrenzung!

Jugendbündnis gegen den Naziaufmarsch am 2. Juni 2012 in Hamburg.

 



Den Aufmarschversuch mit vielfältigen Aktionen und Konzepten zum Desaster zu machen ist das erklärte Ziel des Antifabündnisses gegen den „Tddz“. Auf Facebook wird zum internationalistischen Antifa-Jugendblock mobilisiert. Das bürgerlichste Bündnis dürfte „Hamburg bekennt Farbe: Für Demokratie, Toleranz und Vielfalt!“ sein. Über 170 Gruppen und Organisationen haben den Aufruf „Den Naziaufmarsch stoppen! Internationale Solidarität statt völkischer Wahn!“ des Hamburger Bündnisses gegen Rechts (HBgR) unterzeichnet.