In der kleinen vorpommerschen Doppelstadt Ribnitz-Damgarten ist eigentlich nicht so viel los. JedeR kennt jeden und alles läuft seinen gewohnten Gang. Auch die im vergangenden Jahr durchgeführten Landtagswahl führten zu keinen größeren Aufregungen. Selbst ein Bus der NPD wurde kaum bis gar nicht geachtet, nur langsam regte sich da Widerstand.
Doch zu den Wahlen gehört es nun mal auch, dass die PolitikerInnen und ihre Slogans an den Laternen hängen. Und, so ist es auch in beschaulichen Ribnitz-Damgarten, werden vorwiegend die Plakate der NPD abgenommen. Und so passierte es auch an einem schönen Sommertag, an dem Andreas Ben Kleinschmidt dabei beobachtet worden sein soll, wie er wohl ein Plakat abriss. Der Zeuge ist ein Bekannter von ihm: Szenename Hummel und damals noch Links. So gehörte er auch zu den Gästen einer früheren Geburtstagsfeier von Ben. Doch es dauerte nicht lang, schon marschierte er ein paar Jahre später bei einem Gedenkmarsch der NPD in der ersten Reihe mit.
Hummel will nun also gesehen haben, wie Ben wohl ein Plakat abriss und rief umgehend die Polizei. Er bekam dafür ja sicherlich auch eine Belohnung von gut 50€ von der NPD. Als die Polizei am Tatort Lange Straße eintraf, war sowohl Ben nicht da, als auch der nationale Beobachter. Die Polizei konnte ein zerrissenes Plakat feststellen und nahm dieses sachgemäß auf.
Es dauerte gut ein halbes Jahr bis Ben Post von der Polizei bekam. Er wurde zum Verhör geladen. Dort sagte er nichts, unterschrieb außer der Personalien nichts und wurde anschließend Erkennungsdienstlich behandelt. Der Strafbefehl von 10 Tagessätzen zu je 15 € folgte. Ben, sich keiner Schuld bewusst, legte gegen die ihm auferlegte Strafe Widerspruch ein. Und nun wird der Fall vor dem Amtsgericht in Ribnitz verhandelt. Sachschaden, so die Polizei, immerhin 25€ – bei einem Plakat.
Ben würde sich freuen, wenn einige ihren Unmut über das Verhalten der Staatsanwaltschaft und der NPD mit in den Prozess bringen würden. Verhandelt wird am 24.04.2012 um 11.45 im Amtsgericht Ribnitz-Damgarten. Treffpunkt ist 11.30 Uhr vor dem Gericht.
Bild: Von den Laternenpfählen heruntergefallene NPD-Wahlpappen.
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