Delitzsch: Nach rechtem Überfall am 17.März / Stadtverwaltung macht Opfer zu Tätern

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 Bei einem Überfall auf mehrere Konzertbesucher sowie -veranstalter in Delitzsch in der Nacht vom 17. auf den 18. März wurden mehrere Personen teils schwer verletzt. Ein junger Mann aus Tschechien wurde dabei so schwer verletzt, dass die Gefahr des Verlusts des halbseitigen Augenlichts besteht.

Die Aufarbeitung des Überfalls seitens der Stadtverwaltung ist jedoch skandalös. So wurde der Veranstalter des Ska-Konzertes in die Stadtverwaltung geladen. Dort eröffneten ihm Vertretern des Ordnungsamtes, der Polizei sowie der Bürgermeister und der Oberbürgermeister der Stadt Delitzsch, dass er zukünftig keine Konzerte mehr in der Stadt veranstalten solle, bei denen Neonazis ausgeschlossen werden. 

 

Zudem warfen ihm die Stadtvertreter vor, er trüge die eigentliche Verantwortung für den Überfall, und stelle durch sein Bekenntnis, dass Nazis auf von ihm veranstalteten Konzerten unerwünscht seien, eine „Gefährdung der öffentlichen Sicherheit“ und des "sozialen Friedens" in Delitzsch dar. Hier findet eine groteske Täter-Opfer-Umkehr statt.

 

Die Stadt Delitzsch lässt keinerlei Problembewusstsein hinsichtlich des Agierens der Neonazis der so genannten "freier Kräfte" sowie der im Kreistag vertretenen NPD erkennen. Anstatt ein klares Bekenntnisses zu einer Vielfalt der Jugendkulturen und gezielten Maßnahmen um die Situation in der Stadt zu ändern, spielt die Stadtverwaltung den Neonazis in die Hände, indem sie alternative bzw. nicht-rechte Jugendkultur unmöglich macht. Der vermeintliche Lösungsansatz ist so einfach wie skandalös: Ohne existierende "Feindbilder" gebe es folglich auch keine rechte Gewalt. Weiterhin wird seitens der Behörden versucht, eine für Sonntag angemeldete antifaschistische Demonstration in Delitzsch im Sinne der "Wahrung des sozialen Friedens" zu verhindern.

 

Gerade vor dem Hintergrund der Neonazi-Mordserie des so genannten "nationalsozialistischen Untergrundes", welche über viele Jahre hinweg unbehelligt in terroristischen Strukturen wirken und morden konnte, erscheint dieses Verhalten der Stadtverwaltung nicht nur skandalös, sondern auch fahrlässig 

 

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