BI Umweltschutz verweist auf Tricks und Mängel der Bürgerbeteiligung
Die vergleichende Endlagersuche in der Schweiz gilt für den angestrebten Neustart einer Endlagersuche in Deutschland gemeinhin als Vorbild. In der Schweiz geht die Endlagersuche nun in die nächste Etappe. Die Nationale Genossenschaft für Lagerung radioaktiver Abfälle (NAGRA) schlägt jetzt sieben Standorte vor. Es sind die Standortareale Südranden, Zürich Nordost, Nördlich Lägern, Jura Ost, Jura-Südfluss und der Wellenberg.
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) sieht in dem Schweizer Vorgehen nicht uneingeschränkt Positives. "Immerhin werden 7 Standorte verglichen, während in Deutschland vor 35 Jahren mit Gorleben und dem Schacht Konrad zwei Standorte festgelegt wurden. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) geht da kaum einen Schritt weiter, wenn er höchstens 2 oder 3 weitere Standorte prüfen lassen will, um dann vielleicht einen untertägig erkunden zu lassen – im Vergleich mit Gorleben", sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Die NAGRA-Auswahl enthalte nämlich auch einen Hinweis darauf, wie auch in der Schweiz getrickst wird, denn der Standort Wellenberg war vor 10 Jahren bei einem Volksentscheid gescheitert, und wurde nun doch wieder vorgeschlagen.
Ehmke: "Genau das befürchten wir auch für Gorleben". Auch unter dem Aspekt der Mitsprache sei der NAGRA-Vorschlag bemerkenswert und kein Vorbild für Deutschland, die Bevölkerung ist nicht eingeladen, die Standortkriterien zu debattieren, sie dürfe nur darüber mitdiskutieren, wo die Oberflächenanlage für ein Atommülllager platziert wird.
Wolfgang Ehmke 0170 501 56 06
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow - Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20
29439 Lüchow
Büro: Tel: 05841-4684 Fax: -3197
buero@bi-luechow-dannenberg.de
Siehe auch Stresstest für Zwischenlagerhalle Gorleben – BI: Verspätetes Handeln zeugt von Verantwortungslosigkeit | Keine greifbaren Ergebnisse in der Endlagerdebatte | Gorleben-Gegner fordern Bau- und Erkundungsstopp und den Abbruch der vorläufigen Sicherheitsanalyse ein | Trickserei um Gorleben geht in die nächste Runde | Uranindustrie stilllegen - Uranabbau, Urananreicherung und Brennelementefertigung stoppen | Schluss mit der Salzlinie, fordern Gorleben-Gegner | Neue Castor-Transporte nach Gorleben in Sicht | Neue Ungereimtheiten zu Gorleben | Schlagabtausch zwischen Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe und Gorleben-Kritiker Kleemann | Stahlbetonmauern als Terrorschutz bei Nuklearanlagen? | Neuer Gasfund in Gorleben | Endlagersuche: Neustart oder abgekartetes Spiel?
Liebe Freundinnen und Freunde,
bald ist es ein Jahr her: Das Wochenende vom 11. bis 13. März 2011, diese Tage werden wohl die längsten meines Lebens bleiben. Am Freitag, 11. März, steckten wir mitten in den letzten Vorbereitungen zur großen Menschenkette am AKW Neckarwestheim. Im Zug nach Stuttgart erfuhr ich von der
Katastrophe: Ein Tsunami in Japan, Atomkraftwerke und Atommüll-Lager außer Kontrolle. Der geplante Protest gegen die Gefahren der Atomenergie bekam ganz neue Vorzeichen.
Es ist nicht vorbei: Am Sonntag, 11. März 2012, werden wieder Tausende an Atomanlagen demonstrieren, die noch immer in Betrieb sind. Wir wollen 20.000 Euro ausgeben, um zu den Protesten zu mobilisieren. Kannst Du etwas beitragen? Hier kannst Du Deine Spende eingeben und sehen, wie viel schon zusammen gekommen ist:
https://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/fukushima-jahrestag/spenden2
Als ich dann am 12. März vor einem Jahr in Stuttgart im Menschenketten-Büro saß, Presseanfragen beantwortete, Internet-Seiten aktualisierte, Fotos ins Netz stelle, beim Zählen der Streckenabschnitte half, begleitete mich ständig die bange Frage: Wird es noch schlimmer? Wird einer der Reaktoren in Fukushima explodieren, wird eine radioaktive Wolke Japan, vielleicht den ganzen Pazifik-Raum verseuchen, wie 25 Jahre zuvor in Tschernobyl und Europa?
Während die Menschenkette sich aufbaute, begannen wir, Mahnwachen im Internet einzustellen. Der Schock, die Empörung, auch die Angst trieb Hunderte dazu, unserem Aufruf zu folgen und zu Mahnwachen in ihren Orten aufzurufen. Im Minuten-Takt gingen die Mails ein, am Ende waren drei Leute fast rund um die Uhr beschäftigt, die Termine und Orte auf die Web-Landkarte zu bringen.
Und es erreichten uns auch Vorwürfe: Wie könnt Ihr nur dieses Unglück ausnutzen, um daraus politisches Kapital zu schlagen? Aasgeier! Als ob wir uns über diese Katastrophe freuen würden... Nein, fatalerweise wurden alle unsere Warnungen bestätigt. Wir kämpfen gegen Atomenergie, weil wir um ihre Gefahren wissen, aus Sorge vor kleinen und großen Katastrophen! Diese Sorge, angetrieben von massenhaften Protest, brachte die Bundesregierung schließlich dazu, acht von 17 AKW dauerhaft stillzulegen.
Das Ende der anderen neun Reaktoren ist beschlossen - doch es soll noch mehr als zehn Jahre dauern. Drei Bundestagswahlen liegen bis dahin auf dem Weg, und schon jetzt versucht die Atomlobby alles, um der Gesellschaft einzureden, der Ausstieg wäre ein Fehler. In Neckarwestheim, dem Endpunkt der Menschenkette vor einem Jahr, ist noch immer ein Reaktor in Betrieb.
Dort und in fünf anderen Orten in Deutschland, wird es am Sonntag, 11. März, Großdemonstrationen geben.
Denn: Wir wollen nicht nicht lockerlassen, so lange die atomare Bedrohung anhält!
Dafür bitte ich Dich um Unterstützung. 20.000 Euro wollen wir in den nächsten vier Wochen ausgeben, damit viele Menschen zu den von einem breiten Bündnis organisierten sechs Demonstrationen und Aktionen am 11. März kommen und gemeinsam Druck aus üben fürs Abschalten.
Kannst Du etwas beitragen?
Mit 20 Euro können wir 400 Flyer drucken. Mit 50 Euro produzieren wir 1.000 Plakate. Für 100 Euro können wir kleine Anzeigen schalten und mit 250 Euro etwas zu den organisatorischen Kosten beitragen.
Hier kannst Du Deine Spende eingeben und sehen, wie viel schon zusammen gekommen ist:
https://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/fukushima-jahrestag/spenden2
Falls Du nicht online per Bankeinzug spenden möchtest, kannst Du Deine Spende natürlich auch überweisen auf unser Spendenkonto 2009306400 bei der GLS-Bank (BLZ 43060967). Bitte schreibe in den Verwendungszweck "Fuku2012D".
.ausgestrahlt ist vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt. Deine Spendenbescheinigung für die Steuererklärung bekommst Du im Februar 2012.
Bis 200 Euro reicht auch ein Bankbeleg.
Ich möchte solche Tage wie im März 2011 nicht noch einmal erleben. Dafür setzen wir uns bei .ausgestrahlt ein - gemeinsam mit Dir.
Herzliche Grüße
Stefan Diefenbach-Trommer
und das ganze .ausgestrahlt-Team
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Gemeinsam gegen Atomenergie!