[B] Kundgebung gegen Kriegskonferenz

Militärtagung 2012

Vom 31. Ja­nu­ar bis zum 2. Fe­bru­ar 2012 fin­det in Ber­lin ein Tref­fen von Ver­tre­te­rIn­nen der Rüs­tungs­in­dus­trie, der Bun­des­wehr und ThinkTanks statt. Ganz un­ge­stört sol­len im Hotel Ma­ri­tim pro­Ar­te neue Me­tho­den der Kriegs­füh­rung, neue Waf­fen­sys­te­me und mi­li­tä­ri­sche Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de an­ge­prie­sen wer­den. Die Kundgebung ist Teil der Aktionstage gegen die International Urban Operations Conference und den Internationalen Polizeikongress in Berlin. Wir las­sen den Kriegs­stra­te­gen und Kriegs­pro­fi­teu­ren keine Ruhe! Weiter Infos unter: http://nowar.blogsport.de


Kundgebung | Mittwoch | 1. Fe­bru­ar 2012 | 18 Uhr | Hotel Maritim pro­Arte | Friedrichstraße.151

Or­ga­ni­siert wird die Kon­fe­renz von der Deut­schen Ge­sell­schaft für Wehr­tech­nik (DWT), einer Lob­by­or­ga­ni­sa­ti­on der deut­schen Rüs­tungs­in­dus­trie, das Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um un­ter­stützt die Kon­fe­renz. Bei der In­ter­na­tio­nal Urban Ope­ra­ti­ons Con­fe­rence wer­den Vor­trä­ge über neue Kriegs­tech­ni­ken und ins­be­son­de­re über Kriegs­hand­lun­gen in städ­ti­schen Ge­bie­ten ge­hal­ten. Die Liste der Spon­so­ren und Aus­stel­ler der Kon­fe­renz liest sich wie das Who’s Who der deut­schen und eu­ro­päi­schen Rüs­tungs­un­ter­neh­men. Zu nen­nen sind bei­spiels­wei­se das eu­ro­päi­sche Rüs­tungs­un­ter­neh­men MBDA, das sich zum welt­weit um­satz­stärks­ten Lie­fe­ran­ten für Lenk­flug­kör­per­sys­te­me ent­wi­ckelt hat. Wei­te­re teil­neh­men­de Rüs­tungs­un­ter­neh­men sind unter an­de­rem Krauss-​Maf­f­ei Weg­mann, Rhein­me­tall und Dy­na­mit Nobel De­fence. Das Ge­schäft der Rüs­tungs­in­dus­trie boomt an­ge­sichts der zu­neh­men­den Mi­li­tär­ein­sät­ze welt­weit. An­ge­sichts »wach­sen­der Ur­ba­ni­sie­rung in Ent­wick­lungs­län­dern« sehen die Ver­an­stal­ter der Kon­fe­renz »eine sin­ken­de Sta­bi­li­tät in gro­ßen städ­ti­schen Ge­bie­ten, die von Ter­ro­ris­ten oder po­li­ti­schen Geg­nern ge­nutzt wer­den könn­ten, um Kon­trol­le über das je­wei­li­ge Land zu be­kom­men«. Dies zeigt, dass Kriegs­hand­lun­gen in Groß­städ­ten für die Rüs­tungs­un­ter­neh­men, Mi­li­tärs und Po­li­ti­ker auf der Ta­ges­ord­nung ste­hen.

Peter Ma­kow­ski vom Ge­fechts­übungs­zen­trum (GÜZ) in Letz­lin­gen bei Mag­d­e­burg wird bei der Kon­fe­renz die Vor­trags­rei­he zu Trai­ning für Urban Ope­ra­ti­ons lei­ten. Das GÜZ ist Eu­ro­pas mo­derns­tes Übungs­zen­trum für Bo­den­trup­pen. Dort wer­den Bun­des­wehr­sol­da­tIn­nen un­mit­tel­bar auf lau­fen­de Mi­li­tär­ein­sät­ze, dar­un­ter auch alle zu­künf­ti­gen In­ter­ven­ti­ons­krie­ge, vor­be­rei­tet. Es ist für viele Sol­da­tIn­nen die letz­te Sta­ti­on vor dem Aus­lands­ein­satz. Ak­tu­ell be­fin­det sich die Bun­des­wehr mit über 7000 Sol­da­tIn­nen in acht Ein­sät­zen. Mi­li­tä­ri­sche In­ter­ven­tio­nen die­nen in ers­ter Linie der Si­che­rung von En­er­gie­res­sour­cen, Han­dels­we­gen und Ab­satz­märk­ten.

Der Ka­pi­ta­lis­mus pro­du­ziert mit sei­ner aus­schließ­lich auf Pro­fit aus­ge­rich­te­ten Wirt­schafts­wei­se eine wach­sen­de Menge an Aus­ge­schlos­se­nen. Welt­weit leben Men­schen am Exis­tenz­mi­ni­mum, ster­ben an Hun­ger oder heil­ba­ren Krank­hei­ten. Die so­zia­le Spal­tung der Ge­sell­schaft kann welt­weit in zu­neh­men­dem Maße nur noch mi­li­tä­risch ge­si­chert wer­den. Die­ses Sys­tem, das auf Ge­walt be­ruht und immer mehr Ge­walt her­vor­bringt, hat kei­ner­lei Lö­sun­gen für die drin­gen­den Pro­ble­me der Mensch­heit. Eine Al­ter­na­ti­ve zu Kon­kur­renz, Pro­fit­stre­ben und der Mi­li­ta­ri­sie­rung der Ge­sell­schaft kann nur in der Per­spek­ti­ve eines ra­di­ka­len Ge­gen­ent­wur­fes zur be­ste­hen­den ka­pi­ta­lis­ti­schen Klas­sen­ge­sell­schaft lie­gen. Für eine so­zia­lis­ti­sche Ge­sell­schaft, in der die kol­lek­ti­ven mensch­li­chen Be­dürf­nis­se und nicht der Pro­fit obers­tes Ziel sind, or­ga­ni­sie­ren wir uns. Der Kampf für diese Per­spek­ti­ve be­ginnt hier und jetzt.

Über­las­sen wir nicht den Kriegs­trei­be­rIn­nen, Pro­fi­teu­rIn­nen und Tech­no­kra­tIn­nen un­se­re Zu­kunft!

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