Herr Schachtschneider, die NPD, die FPÖ und Pro Köln – ein Nachschlag

Schachtschneider & FPÖ

Entgegen ersten Berichten hat die Stadt Leinfelden-Echterdingen dem rechtspopulistischen Kongress des Kopp-Verlages am 4. Februar in der städtischen Fildernhalle doch keine Absage erteilt. Deswegen seien an dieser Stelle noch paar Belege für die braunen Kontakte von Karl Albrecht Schachtschneider, einem der auftretenden Referenten, nachgereicht.

 

Der Kopp-Verlag druckt nicht nur Lügen Buchform, sondern sein Besitzer scheint auch wie gedruckt zu lügen. Der Verlagsleiter des Kopp-Verlags, Jochen Kopp, tat die Fakten des Antifa-Recherche-Teams Baden-Württemberg gegenüber der Presse als „Hetze von Linksextremen“ ab. Zu dem Vorwurf dass sein Referent und Autor Schachtschneider Experte für die sächsische NPD-Landtagsfraktion gewesen sei bemerkte er: „Ich hab bisher niemand gesprochen, der das belegen kann.“ Tja, ein Blick auf die Homepage der NPD-Fraktion hätte ausgereicht, dort findet sich nämlich ein Bericht über den Auftritt von Schachtschneider für die NPD.


Aber nicht nur für die NPD trat Schachtschneider auf, er nahm auch an einem eurorechten Vernetzungstreffen am Rande des WKR-Balls in Wien am 30. Januar 2009. Fotos zeigen ihn u.a. mit den FPÖ-Parteigrößen Strache und Mölzer. Am 11. März 2009 referierte Schachtschneider dann für die Fraktion Pro Köln vor über 150 Zuhörern zum Thema „Kein Grundrecht auf den Bau von Großmoscheen“.


Dass seine Referenten auch manchmal bei ARD und ZDF als „Experten“ auftreten können, wie Jochen Kopp anführt, sollte zu kritischen Nachfragen bei diesen Sendern führen, ist aber keine echte Entlastung.

Gegenüber der Presse gab sich der Bürgermeister Roland Klenk und sein Untergebener, der Filderhallen-Geschäftsführer Nils Jakoby zerrknirscht und nicht gerade glücklich mit der Situation. Offenbar war der Mietvertrag mit dem Kopp-Verlag bestandsfester als ursprünglich von Seiten der Stadt angenommen. Vielleicht sollte die Stadt daraus lernen und in Zukunft sowohl besser über ihre Mieter recherchieren als auch eine Klausel in den Mietvertrag einfügen, die bei rassistischen und ultrarechten Mietern den problemlosen Ausstieg ermöglicht.

Das Antifa-Recherche-Team BaWü unterstützt voll und ganz folgenden Aufruf:


„Wir rufen alle Antirassist_innen, Antisexist_innen und Antifaschist_innen auf sich am 4. Februar ab 9 Uhr an der antifaschistischen Kundgebung am Veranstaltungstort vor dem Kongress- und Tagungszentrum Filderhalle, Bahnhofstraße 61 in Leinfelden-Echterdingen zu beteiligen.
Wir lassen das Stelldichein der Hetzer nicht unwidersprochen über die Bühne gehen und werden deutlichen Protest äußern!“