Geiselnahme nahe Athen endet unblutig

Erstveröffentlicht: 
13.12.2011

Nach einem Ausbruchversuch aus dem Gefängnis von Korydallos hatten ein gefährlicher griechischer Krimineller und Mitglieder einer anarchistischen Terrorgruppe drei Wärter als Geiseln genommen.

 

Eine Geiselnahme in einem Hochsicherheitsgefängnis nahe Athen ist am Montagabend unblutig zu Ende gegangen. „Alle Geiseln sind frei und die Häftlinge sind in ihren Zellen zurück“, sagte der griechische Justizminister Giorgos Petalotis im Fernsehen. Nach einem gescheiterten Ausbruchversuch aus dem Gefängnis von Korydallos hatten mehrere Gefangene drei Wärter als Geiseln genommen. Bei den Tätern handelte es sich um einen der gefährlichsten Kriminellen Griechenlands sowie mindestens drei Mitglieder einer anarchistischen Terrorgruppe.

 

Der Anführer der Häftlinge, Panagiotis Vlastos, war bei dem Ausbruchversuch bewaffnet. Wie er zu der Waffe kam, blieb zunächst unklar. Rund um das Gefängnis von Korydallos wurden zwischenzeitlich starke Polizeieinheiten zusammengezogen. Vermittlern der Staatsanwaltschaft und dem Rechtsanwalt von Vlastos gelang es am Abend, die Geiselnahme zu beenden, wie griechische Medien berichteten.

 

Vlastos sitzt wegen Totschlags und einer spektakulären Entführung eines griechischen Reeders im Gefängnis. Die Mitglieder der griechischen Gruppe „Verschwörung der Feuerzellen“ hatten vergangenes Jahr eine Reihe von Briefbomben an europäische Politiker geschickt. Eine dieser Bomben war im Kanzleramt in Berlin angekommen und entschärft worden. (dpa)