NRW-Atomnews - Jülich, Ahaus, Gronau, Duisburg-Wanheim, Münster

Aktionsbündnis Stop Westcastor

Gestern debattierte der Landtag den geplanten Transport der 152-Westcastoren von Jülich nach Ahaus. Wie nicht anders zu erwarten, schieben sich die Parteien die Verantwortung gegenseitig zu. Dazu muss man grundsätzlich mal eines sagen: Eine sichere Atommüllentsorgung ist langfristig noch gar nicht in Sicht - aber eines klar: Wer an den Sicherheitsstandards nicht sparen will, muss viel Geld ausgeben. Eine sichere Atommülllagerung ist sauteuer und muss über Zehntausende von Jahren sichergestellt werden. Wer immer nur auf die Kosten schielt, hätte entweder nie ein AKW betreiben dürfen oder er will vor allem die Sicherheitsstandards drücken.

 

Also muss sich die Bundesregierung endlich zur Verantwortung für den in ihrem Auftrag produzierten Atommüll in Jülich bekennen (das gilt auch für die Landesregierung, die über Jahrzehnte kritiklos den Jülicher Atomwahn gefördert hat). Fakt ist, dass die Ahauser Atommüllhalle nach heutigem Stand von Forschung und Technik nicht mehr genehmigungsfähig wäre. Sie ist ein Jahr älter als die Halle in Jülich. In Jülich soll der Neubau des Zwischenlagers nach heutigen Kriterien 180 Millionen kosten, in Ahaus will man zum Nulltarif die Leichtbauhalle noch bis 2036 weiternutzen. Das ist verantwortungslos!

 

Wusstet ihr übrigens, dass in Jülich ohnehin gerade ein großes Zwischenlager gebaut wird? Und zwar für den AVR-Reaktordruckbehälter, der so verstrahlt ist, dass er nicht zerlegt werden kann. Schon die geplante Verlegung des Druckbehälters ist ein unkalkulierbares Risiko. Die neue Halle sieht aus wie ein U-Boot-Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Preisfrage: Warum wurde/wird die Halle nicht gleich so konzipiert, dass auch die 152 West-Castoren reinpassen? Antworten bitte bei Herrn Röttgen, Frau Schavan und Landesatomminister Voigtsberger erfragen.

 

Und wo wir gerade beim Thema Zwischenlager sind: Auch in Gronau wird gerade ein neues Zwischenlager gebaut, für 60 000 Tonnen Uranoxid. NRW baut seine Atommülllager-Kapazitäten gerade also an mehreren Standorten drastisch aus - ohne z. B. die Atommüllproduktion in Gronau einzustellen. Von einem Konzept zum Atomausstieg in NRW oder einem schlüssigen Konzept für die Atommülllagerung ist da nicht die Rede. Und eine (hoffentlich) sichere Endlagerung des Atommüll steht sowieso in den Sternen.

 

Also rufen wir dazu auf, diesen gefährlichen Atomspielchen endlich ein Ende zu setzen:

 

1. Verhindern wir gemeinsam die 152 West-Castoren von Jülich nach Ahaus - der Castor-Wahnsinn in NRW muss ausfallen!

 

2. Es bleibt dabei: Die Urananreicherungsanlage Gronau muss sofort stillgelegt werden - NRW darf nicht die AKWs in aller Welt mit Uranbrennstoff beliefern!

 

3. Auch die GNS-Atommüllkonditionierung in Duisburg-Wanheim muss sofort stillgelegt werden!

 

4. Das Forschungszentrum Jülich muss sich sofort und vollständig aus der Forschung für den Export von Hochtemperatur-Reaktoren und anderen extrem gefährlichen Nuklearabenteuern zurückziehen!

 

Der Atomausstieg in NRW hat leider noch gar nicht angefangen - das muss sich dringend ändern!

 

Kommt am 18. Dezember um 14 Uhr nach Ahaus zur Demo! (Schöppinger Straße, Ahaus-Ammeln)!

 

 

Demo-Hinweise:

1. Wichtig: Wer mit der Bahn von Dortmund/Dülmen/Coesfeld um 13.19 Uhr in Ahaus ankommt, wird mit einem Shuttle-Bus der BI Ahaus zur Demo gefahren und nachher auch wieder zurück zum Bahnhof.

 

2. Busse sind bis jetzt von den Grünen aus Münster, Duisburg, Jülich und Aachen angekündigt.

 

3. Im Anschluss an die Demo findet in Ahaus ein großes Bündnistreffen statt.

 

 

Ergebnisse des letzten Bündnistreffens:

Am Dienstag kamen in Münster Leute aus unterschiedlichsten Gruppen zu einem ersten Bündnistreffen zusammen. Dort wurde über den Aktionsfahrplan gegen die Castor-Transporte gesprochen. Es gibt auch schon einige konkrete Vorschläge, die am 18. Dezember ausdiskutiert werden sollen.

 

Kurzfristig steht ein Autobahn-Aktionstag zwischen Ahaus und Jülich für Ende Februar ganz oben auf die Liste. Damit wollen die Castor-Strecke auf der Autobahn auf vielfältigste Weise sichtbar machen. Kernstück wäre wie Anfang 2010 ein Autobahn-Korso um ein Zeichen direkt auf der Piste zu setzen. Möglich und erwünscht wären aber auch begleitende Aktionen entlang der betroffenen Autobahnen mit Transpis, Mahnwachen, Radtouren zu Autobahnbrücken etc. Auch Soli-Aktionen in anderen Städten wären natürlich sehr willkommen.

 

Das genaue Datum soll am 18. Dezember festgelegt werden.

 

Weitere Aktionen sind angedacht, aktuelle Termine findet ihr auch unter www.sofa-ms.de, www.westcastor.de und www.kein-castor-nach-ahaus.de

 

 

Spenden:

PS: Wir erinnern nochmals an unseren Spendenaufruf für die vielfältigen Widerstandsaktivitäten in Ahaus und Gronau in den kommenden Monaten:

Spendenkonto: Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Konto 357 730 701, BLZ 401 646 18, IBAN DE 28 40164618 357730701, Volksbank Wettringen

 

Atomfeindliche Grüße

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, BI "Kein Atommüll in Ahaus", SOFA Münster (www.sofa-ms.de, www.kein-castor-nach-ahaus.de, www.bi-ahaus.de, www.urankonferenz2012.de