Leipzig: IT WORKS! ...wie lange noch

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-> ab 13 Uhr – Drei Sterndemonstrationen zu den Schwerpunkten Rassismus & Diskriminierung, staatliche Repression und linken Freiräumen

Startpunkt: 13:00 Uhr – Westplatz (zum Südplatz)
Für die Freiheit, für das Leben!

Startpunkt: 13:00 Uhr – Johannisallee/Straße des 18. Oktobers (zum Südplatz)
Freiräume und Teckno bis zum Get-No! (utzutzutz)

Startpunkt: 13:00 Uhr – Connewitzer Kreuz (zum Südplatz)
Rassismus und Diskriminierung – ohne uns!

-> ab 15 Uhr – eine große arbeitskritische Demo (Treffpunkt aller Sterne ist am Südplatz/ Richtung Innenstadt)

Wir haben Bock auf Leben. Zwang- und grenzenlos! Es wird Zeit dies laut und kraftvoll zu artikulieren – am 1. Mai 2009 in Leipzig.

Ein-Euro Jobs, prekäre Arbeitsverhältnisse, wenig oder unbezahlte Praktika und unwürdige staatliche Zuwendungen prägen unsere Lebensrealität. Ein sozial sicheres Leben geschweige denn freie Entfaltung rücken in immer weitere Ferne.
Es ist die kapitalistische Wirtschaftsweise, die uns in Erwerbsarbeitsverhältnisse zwingt, die uns mehr und mehr Rastlosigkeit abverlangt und Freiräume einschränkt. Dabei bestimmen nicht wir selbst über Sinn und Zweck der verausgabten Arbeitskraft. Auf dem Markt werden die Produkte unseres Tuns zu Waren und werfen im Tausch Profit ab. Dieser kommt den Eigentümer_innen der Produktionsmittel zugute und wird in der Regel, zum Beispiel zum Zwecke der Expansion und Innovation, wieder in den Produktionsprozess eingespeist.
Die Produzent_innen – sprich Arbeitenden – bekommen einen Abschlag des Profits als Lohn.
Was lange Zeit als Klassenkompromiss zwischen Kapital und Arbeit funktionierte und mit der Erkämpfung sozialer Sicherungssysteme – Arbeitslosengeld, Rente oder Krankenversicherung – einherging, erodiert heute. Nicht erst mit der Finanzkrise sinken Löhne und werden Sozialleistungen gekappt. Die Zahl derer, die aus dem Erwerbsarbeitssystem herausfallen wächst und damit die zweifelhafte Gewissheit ein prekäres Leben führen zu müssen . Damit ist auch fehlende gesellschaftliche Anerkennung verbunden. Mit dem Neoliberalismus brachen und brechen marktwirtschaftliche Mechanismen, Konkurrenz- und Leistungsdenken immer stärker in soziale Lebensverhältnisse, aber auch in uns selbst ein. Das Leben wird zum permanenten Kampf ums Überleben, um „Selbstverwirklichung“ – in Konkurrenz zu jedem und jeder neben uns. Selbst die „Freizeit“, die Zeit, in der sich Arbeitskraft reproduzieren soll, unterliegt heute dem Diktat der Rastlosigkeit: Kreativität und Verausgabung sind auch hier bestimmende Prinzipien.

Dass uns die derzeitige Realsituation kaum Handlungsspielraum für ein wirklich selbstbestimmtes Leben bietet, liegt auf der Hand. Die Frage, wofür wir eigentlich leben und wie wir unsere Bedürfnisse fernab des kapitalistischen Wirtschaftsprinzips decken können, gehört endlich ins Zentrum der öffentlichen Debatte.
Wir sind überzeugt, dass wir in einer technologisch hochentwickelten Welt leben können, die es allen Menschen ermöglichen könnte ein Leben ohne Arbeitszwang und Ausbeutung zu führen, eine Welt, der wir dem kapitalistischen Raubbau an den natürlichen Lebensgrundlagen ein Ende setzen.
Die Verhältnisse gehören vom Kopf auf die Beine gestellt: nicht Arbeit an und für sich, sondern unsere Bedürfnisse müssen Ausgangspunkt für gesellschaftliche Reproduktion sein, und das weltweit.

Wir erheben den Anspruch auf Hedonismus- auf Freude, Lust, Genuss und ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit für alle Menschen!
Hedonismus ist nicht der Motor einer dumpfen, materialistischen Spaßgesellschaft sondern die Chance zur Überwindung der Bestehenden Zwänge.

Wir wollen mehr Freiräume und ein Leben jenseits sozialer Unsicherheit und Normierungszwang.
Wir wollen zuallererst unsere Lebenswelt gestalten und diese nicht in die Hände anderer legen.
Wir wollen selbst bestimmen was wir zum Leben brauchen und dies nicht einer abstrakten Kapitallogik überlassen.
Damit wird unser Anliegen zu einem, das die gesamte Gesellschaft betrifft.

Solidarisiert auch ihr euch mit den Leuten, die streiken, protestieren und sich für ein schönes Leben einsetzen.

IT WORKS…wie lange noch?

Bündnis 1.Mai
weitere Infos unter: www.itworks.blogsport.de