Rund 2000 Menschen haben am Samstag in der Münchner Innenstadt weitgehend friedlich gegen einen Neonazi- Aufmarsch protestiert. Dabei ging es nicht immer friedlich zu. Am Rande der Demonstrationen kam es allerdings zu Gerangel zwischen Autonomen und der Polizei.
Der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) sagte bei einer der Protestkundgebungen: «München ist und bleibt bunt. Es wird den Neonazis nicht gelingen, dieses Bild zu beschädigen». Grund für den Protest war ein zeitgleich beginnender Neonazi-Aufmarsch.
Bereits vor dem Aufmarsch hatten sich hunderte Menschen zu verschiedenen Gegenveranstaltungen versammelt. Ude kritisierte, dass die Gerichte die Neonazi-Versammlung erlaubt hatten. «Die gehört verboten», sagte der Oberbürgermeister. Zu der Kundgebung waren neben Vertretern der Kirchen und von Vereinen auch Politiker von CSU, SPD und der Grünen gekommen, darunter Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) und Münchens Ex-Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel (SPD).
Bei einer weiteren Gegenveranstaltung versammelten sich am Mittag rund 600 Menschen. Etwa 200 davon waren laut Polizeiangaben der autonomen Szene zuzuordnen. Trotz eines Großaufgebots der Polizei kam es vor und während der Abschlusskundgebung der Neo-Nazis zu Ausschreitungen. Etwa 400 Demonstranten wollten durch eine Sitzblockade den Marsch der Neonazis aufhalten. Um ein Zusammentreffen zu verhindern, leitete die Polizei die etwa 100 Neonazis um und sperrte die Demonstranten von der Kundgebung ab. Dabei kam es zu einem Gerangel zwischen Autonomen und der Polizei. Es flogen Flaschen, die Polizei setzte auch Pfefferspray ein. dpa/lby