Sex-Skandal: Hamburg schickt Berliner Polizisten nach Hause

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Erstveröffentlicht: 
27.06.2017

Sie langweilten sich in einem Containerdorf vor dem G-20-Einsatz. Dann eskalierte die Situation bei drei Berliner Hundertschaften. Sie wurden nun nach Hause geschickt. Die Polizei bestätigt die pikanten Vorwürfe.

 

Hamburg. Die Tage vor dem G-20-Gipfel sind öde, die Unterkunft in einem früheren Asylbewerberheim ist es auch. Drei Berliner Einsatzhundertschaften wurde die Zeit im schläfrigen Hamburg zu lang. Sie eskalierten nach allen Regeln der Kunst. Polizisten hatten in aller Öffentlichkeit Sex an einem Zaun, sie urinierten nach einer lautstarken Party in langer Reihe an die Umgrenzung des Containerdorfs. Zudem soll eine Beamtin, nur mit einem Bademantel bekleidet und einer Waffe in der Hand, auf einem Tisch getanzt haben. Die Pressestelle der Berliner Polizei bestätigte einen entsprechenden Bericht der „B.Z.“ in allen Details.

 

Den Hanseaten wurde es nun zu viel. Die drei Hundertschaften wurden am Montagabend aus dem Einsatz entlassen und nach Berlin zurückgeschickt. Es ist nicht nur ein bisschen so wie bei der Klassenreise, bei der die schlimmsten Randalierer nach Hause müssen. Nur, dass diese Klassenreise mit 20.000 Uniformierten absolviert wird und die Zurückgewiesenen nicht von ihren Eltern abgeholt werden, sondern selbsttätig nach Hause zurückkehren müssen. Dort werden sie von ihren Erziehungsberechtigten, also Vorgesetzten, streng in Empfang genommen. „Wir haben Stellungnahmen angefordert und werden anschließend über Konsequenzen entscheiden“, lassen die Berliner Vorgesetzten verlauten. Die drei Party-Hundertschaften werden jedenfalls auch während des Gipfels nicht mehr in Hamburg Dienst schieben. Ob damit der Schutz des G-20-Treffen und der Demonstrationen gänzlich ohne die Einsatz-erfahrenen Berliner Kollegen vonstatten geht, konnte die Pressestelle nicht mitteilen. 

 

„Keine Fernseher, kein Freizeitangebot“


Laut „B.Z.“ war Langeweile Grund für die Ausschreitungen in Uniform. Es habe „keine Fernseher, kein Freizeitangebot“ gegeben, man habe zwischen den Diensten „aufeinander gehockt“. Letzteres aber anscheinend sehr intensiv.

 

Für den Gipfeldienst sind in Hamburg und dem weiteren Umland Massenunterkünfte, Pensionen und Hotels angemietet worden. Einige Einheiten haben es besser getroffen als die Berliner. Beamte aus NRW nächtigen in einem Hotel im Vorort Ahrensburg bei Zimmerpreisen von 100 Euro die Nacht mit Restaurant und Hotelbar. Ausschreitungen werden von dort nicht berichtet.