Schweinekopf mit Hakenkreuz vor Moscheebaustelle

Erstveröffentlicht: 
25.04.2017

Am Sonntag Vormittag fand der zukünftige Imam der im Bau befindlichen Lüchower Moschee, Dr. Maher Mouhandes, einen Schweinekopf, auf den ein Hakenkreuz geschmiert war. Der Staatsschutz ermittelt nun wegen Volksverhetzung und anderen Delikten.

 

Der Kopf war an der Außenwand der Moschee-Baustelle im ehemaligen historischen Lüchower Bahnhof angebracht. Das Schwein gilt im Islam als unrein, der Verzehr ist streng untersagt.

 

Dr. Mouhandes habe sich am Sonntag bei der Polizei in Lüchow gemeldet, berichtet die Lüneburger Polizeipressesprecherin Antje Freudenberg auf Nachfrage: "Die Kollegen sind hingefahren und haben den Schweinekopf sichergestellt". Fotos gebe die Polizei nicht heraus. Inzwischen habe ein Kreisveterinär den Kopf begutachtet. "Nach bisherigen Ermittlungen sieht es so aus, dass das Schwein professionell geschlachtet wurde, der Kopf wurde fachmännisch abgetrennt", so Freudenberg.

 

Der Staatschutz hat die Ermittlungen aufgenommen: Wegen der Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen (das Hakenkreuz), wegen Volksverhetzung und auch wegen des neuen Paragrafen 166 im Strafgesetzbuch. Wie Polizeisprecherin Freudenberg erläutert, geht es darin um die Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen. Die Polizei ist auf Zeugenhinweise angewiesen