Immer mehr Straftäter in Sachsen bewaffnet

Erstveröffentlicht: 
10.04.2017

In Sachsen hat die Zahl der mit Waffen begangenen Straftaten im vergangenen Jahr wieder zugenommen. Landesweit wurden insgesamt 3694 Fälle registriert, in denen Schuss-, Hieb- oder Stichwaffen im Spiel waren, 100 mehr als 2015.

 

In Sachsen hat die Zahl der mit Waffen begangenen Straftaten im vergangenen Jahr wieder zugenommen. Landesweit wurden insgesamt 3694 Fälle registriert, in denen Schuss-, Hieb- oder Stichwaffen im Spiel waren, wie aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage des Linke-Abgeordneten Enrico Stange aus dem Landtag hervorgeht. Das waren knapp 100 mehr als 2015.

 

Einige der Straftaten gingen einher mit Verstößen gegen das Waffengesetz. Auch dabei verzeichneten die Behörden nach dem Rückgang seit 2012 wieder einen Anstieg - um 13,4 Prozent. Die Entwicklung entspricht dem allgemeinen Trend in Sachen Kriminalität. 

 

Raubüberfälle, Nötigung, Freiheitsberaubung


Waffengewalt wurde vor allem bei Raubüberfällen, Körperverletzung, Nötigung oder Freiheitsberaubung angewandt. Die Palette reichte vom Taschenmesser bis zur Pistole. Allerdings fallen nicht alle Waffen unter das Waffengesetz, wie etwa eine Schreckschusspistole. „Wenn ein Täter bei einem Raubüberfall eine scharfe Waffe benutzt und keinen Waffenschein dafür hat, ist das etwas anderes“, erklärte eine Sprecherin des Landeskriminalamtes (LKA) die Unterscheidung in der Statistik. Danach gab es im vergangenen Jahr 1508 Straftaten gegen das Waffengesetz - 178 mehr als 2015. 

 

Leipzig und Dresden sind Hochburgen


Bis dahin war die Zahl dieser Fälle laut der LKA-Statistik von 2012 bis 2015 von 1766 stetig auf 1330 gesunken. Die Aufklärungsquote lag zwischen 96,2 und 97,1 Prozent. 2016 konnten 1464 der Fälle aufgeklärt und 1464 Täter gefasst werden. 314 und damit fast ein Viertel waren Ausländer. Sie machten auch in den Vorjahren den größten Teil der ermittelten Tatverdächtigen aus.

 

Am häufigsten sind Täter in Leipzig und Dresden bewaffnet, die wenigsten Fälle dieser Art gab es in den Landkeisen Meißen sowie Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Wie oft dabei Messer, Autos, Werkzeuge, Steine, Einrichtungsgegenstände oder andere Dinge benutzt werden, wird nach Ministeriumsangaben nicht separat erfasst. Meistens kommen Stichwaffen, Pistolen oder Gewehre zum Einsatz.