Terrorprozess: Urteil über rechtsextreme „OSS“ steht bevor

Erstveröffentlicht: 
09.03.2017

Bochum/München.  Die Anwälte der Mitglieder der rechten Terrorgruppe „Oldschool Society“ fordern Freispruch. Unter den Angeklagten ist auch ein Bochumer.

 

Im Münchner Terrorprozess gegen vier Führungsmitglieder der rechtsextremen „Oldschool Society“ (OSS) haben auch die Verteidiger des vierten Angeklagten Freispruch gefordert.

 

Die Äußerungen der Angeklagten, die in Chats und Telefonaten Gewaltfantasien gegen Flüchtlinge austauschten, seien „alles andere als akzeptabel“ und teils auch menschenverachtend gewesen, sagte Anwalt Hans-Dieter Stoffer am Donnerstag in seinem Plädoyer für den 48 Jahre alten Olaf O. aus Wattenscheid.

 

Es habe sich bei der Gruppe aber nicht um eine terroristische Vereinigung gehandelt. Zuvor hatten die Anwälte der anderen Angeklagten ebenfalls Freispruch verlangt. 

 

Vorwurf auf Bildung einer terroristischen Vereinigung


Die Bundesanwaltschaft wirft den drei Männern und einer Frau die Bildung einer terroristischen Vereinigung vor. Sie hätten Anschläge auf Asylbewerberunterkünfte zum Ziel gehabt. Nach Angaben des NRW-Verfassungsschutzes gehörten der Oldschool Society etwa zehn Mitglieder an.

 

Bundesanwalt Jörn Hauschild hatte Haftstrafen von viereinhalb bis sieben Jahren gefordert. Das Urteil wird für den 15. März erwartet.