Trugspur: Böhnhardts sichergestellte DNA hat nichts mit dem Tod von Peggy zu tun

Erstveröffentlicht: 
08.03.2017

Die Staatsanwaltschaft Bayreuth und die Soko „Peggy“ haben am Mittwoch eine Verbindung zwischen der DNA von Uwe Böhnhardt und dem Tod der neunjährigen Peggy K. ausgeschlossen. Die am Fundort der Überreste des getöteten Mädchens ebenfalls sichergestellte DNA-Spur sei eine Trugspur.

 

Bayreuth. Umfangreiche Ermittlungen hätten ergeben, dass das Stoffteilchen erst mit der Spurensicherung im Sommer des Vorjahres an den Fundort gelangt sei. Das Stoffteilchen stammt vom Kopfhörer des Uwe Böhnhardt, der im November 2011 im NSU-Wohnmobil sichergestellt wurde. Weder das Baumwollgewebe noch die DNA hätten in Qualität und Quantität einen Zeitraum von 15 Jahren überstehen können angesichts der Witterungsverhältnisse. Die Spur stehe nicht im Zusammenhang mit dem Tod des Mädchens, sagte Staatsanwalt Daniel Götz am Mittwoch in Bayreuth.

 

Am 7. Mai 2001 war die damals neunjährige Peggy auf dem Heimweg von der Schule verschwunden. Gut 15 Jahre später tauchten dann Teile ihres Skeletts in einem Waldstück in Thüringen auf: Rund 20 Kilometer entfernt von Peggys Heimatort Lichtenberg in Oberfranken fand ein Pilzsammler im vergangenen Sommer Knochen Mädchens.

 

Zschäpe wursste nichts von der getöteten Peggy


Die Ermittler entdeckten am Fundort auch Genmaterial von Böhnhardt . Es gab Anhaltspunkte dafür, dass bei der Spurensicherung identisches Gerät verwendet wurde wie nach dem Tod Böhnhardts im Jahr 2011. So könnte die Spur verunreinigt worden sein.

 

Die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe hat bestritten, etwas über die getötete Peggy gewusst zu haben. Das erklärte ihr Anwalt Hermann Borchert im Namen Zschäpes Anfang Dezember 2016 im Münchner NSU-Prozess. Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl hatte die Hauptangeklagte im NSU-Prozess Ende Oktober gefragt, ob sie etwas über Peggy wisse, das sie nicht aus den Medien habe. Zschäpes knappe schriftliche Antwort, die ihr Anwalt verlas, lautete: "Nein."