Husarenhof: Ermittlungen eingestellt

Erstveröffentlicht: 
08.03.2017

Die Generalstaatsanwaltschaft schließt vorerst die Akte. Ein Jahr nach der Brandstiftung in der geplanten Flüchtlingsunterkunft in Bautzen gibt es weder einen Verdächtigen noch Klarheit über das Motiv.

 

Bautzen. Der Brand in der geplanten Asylbewerberunterkunft „Husarenhof“ in Bautzen kann vorerst nicht aufgeklärt werden. Wie die General-
staatsanwaltschaft Dresden mitteilt, hat sie die Ermittlungen wegen des Tatvorwurfs der schweren Brandstiftung eingestellt. Diese hatten sich gegen drei Personen gerichtet, die durch einen Zeugen belastet wurden.

 

Nach Aussage von Wolfgang Klein von der Generalstaatsanwaltschaft hatte der Zeuge die Tat jedoch nicht selbst beobachte, er verfügte lediglich über Informationen „vom Hörensagen“. Im Zuge der Ermittlungen wurden seine Aussagen zum Teil widerlegt, zum Teil konnten sie zumindest nicht bestätigt werden.

 

Die Beschuldigten selbst bestritten die Vorwürfe. Auch die Durchsuchung von Wohnungen und die Auswertung von Tatort-Spuren - wie zum Beispiel Fingerabdrücken und DNA-Spuren - führten nicht zum Nachweis einer Tatbeteiligung. 

 

Staatsanwaltschaft widerspricht Gerüchten


Gleiches gelte für Verdächtigungen gegen andere Personen. So widerspricht die Generalstaatsanwaltschaft Gerüchten, die sich gegen die Eigentümer und den Pächter des früheren Hotels richten. „Neben einem politischen Hintergrund haben wir auch andere mögliche Motive geprüft, aber keine Hinweise gefunden“, sagte Wolfgang Klein am Mittwoch auf Nachfrage der Sächsischen Zeitung.

 

Weitere erfolgversprechende Ermittlungsansätze bestehen derzeit nicht. Sollte es künftig neue Erkenntnisse geben, werde das Ermittlungsverfahren wieder aufgenommen.

 

Der Landkreis Bautzen wollte in dem früheren Hotel bis zu 300 Flüchtlinge unterbringen. In der Nacht zum 20. zum 21. Februar 2016 ging das Gebäude jedoch in Flammen auf. Anhand von Spuren am Tatort konnte nachgewiesen werden, dass es sich um Brandstiftung handelte.