Staatsanwaltschaft ermittelt gegen "Freundeskreis"

Erstveröffentlicht: 
27.01.2017

Nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen dem rechten "Freundeskreis Thüringen/ Niedersachsen" und linken Gegendemonstranten im November hat die Staatsanwaltschaft Göttingen Ermittlungen aufgenommen. Sie richten sich gegen drei Männer, die dem "Freundeskreis" zugerechnet werden. Ihnen wird schwere Körperverletzung vorgeworfen. Das teilte Behördensprecher Andreas Buick am Freitag mit. Die Verfahren gegen Angehörige der linken Szene seien hingegen eingestellt worden.

 

Polizei greift Rechtsextremisten auf

 

Die Männer sollen am Rande einer abgesagten Demo des "Freundeskreises" in Göttingen im vergangenen November zwei Gegendemonstranten mit einer Eisenkette verprügelt haben. Diese hätten daraufhin in einem Krankenhaus behandelt werden müssen. Der "Freundeskreis" hatte eine Kundgebung in Göttingen angemeldet, diese aber kurzfristig abgesagt. Eine Gegendemonstration mit etwa 500 Teilnehmern löste sich daraufhin auf.

 

Wegen versuchter Sachbeschädigung hatte die Polizei zunächst auch gegen zwei junge Leute aus dem linken Spektrum ermittelt. Ihnen wurde vorgeworfen gegen eine Scheibe des Polizeiwagens geschlagen zu haben. Diese Verfahren würden nun nicht weiter verfolgt, sagte Buick.

 

"Freundeskreis" kündigt neue Demo an

 

Unterdessen hat die Göttinger Stadtverwaltung die Anmeldung des "Freundeskreises" für eine weitere Demonstration am 1. April bestätigt. Nach Angaben der Organisatoren wollen daran auch andere rechtsgerichtete Gruppierungen aus dem norddeutschen Raum teilnehmen. Das Göttinger "Bündnis gegen Rechts" kündigte Proteste gegen den neuerlichen Aufmarsch an.

 

Der "Freundeskreis" hält seit Ende 2015 in zahlreichen Orten in der Region "Mahnwachen" ab und veranstaltet "Freiheitliche Bürgertreffs". Nach Augenzeugenberichten kommen vor allem NPD-Mitglieder und andere organisierte Rechtsextremisten zu diesen Veranstaltungen.