Bochum. Immer wieder werden im Revier mutwillig Scheiben von Bushaltestellen zerstört. Meistens in den Abendstunden, meistens wohl aus Spaß an der Zerstörung.
Diesmal betroffen - die Bushaltestelle Knappschaft an der Wohlfahrtstraße in Bochum. Ein Foto zeigt die Scheibe in tausend Teilen, inmitten der Teile liegt ein dicker Ziegelstein. Flatterband sperrt den Rest des Haltestellenhäuschens ab.
Ärger bei Facebook
Viele User ärgern sich bei Facebook über diesen sinnlosen Vandalismus. Resigniert sagen manche Nutzer, dass das schon normal geworden sei.
Aber auch erstgemeinte Fragen gibt es. Beispielsweise: Warum überhaupt Glasscheiben und nicht Metall? Werden dadurch die Tickets teurer? Und was kosten diese Scheiben eigentlich?
Ein Fall pro Woche
DER WESTEN hat deshalb bei dem Nahverkehrsbetrieb Bogestra nachgefragt. „Wir haben sehr viel mit Vandalismus zu kämpfen“, sagt Pressesprecher Christoph Kollmann. Es komme zwar nicht jeden Tag vor, dass Scheiben an Bushaltestellen zerstört werden. Aber in Bochum, Gelsenkirchen und Herne gibt es insgesamt mindestens einen Fall pro Woche.
Bei den Stadtbahnen nehme der Vandalismus tendenziell ab, denn dort seien die Stationen durch Kameras gesichert.
Kosten: ein vierstelliger Betrag
Für den Ersatz einer solchen Scheibe werde dann schnell ein vierstelliger Betrag fällig. Der Grund: Es ist spezielles Sicherheitsglas, das aus Sicherheitsgründen auf eine bestimmte Art zerbricht.
Metall ist erst einmal keine Option.
„Wenn man dort etwas hinsetzen würde, was einen gewissen Bunkercharakter hat, dann hat das wiederum eine Wirkung auf den Nutzer. Gäste sollen sich ja auch gern dort aufhalten“, sagt Kollmann.
Glas habe erfahrungsgemäß bei Fahrgästen die höchste Beliebtheit an Bushaltestellen.
Glasscheibe besser als massive Haltestelle
Abgesehen davon sei eine Bushaltestelle mit Sicherheitsglas auch im Falle eines Autounfalls besser als eine massive Haltestelle. Denn eine massive Haltestelle würde bei einem harten Aufprall die Fahrer deutlich schwerer verletzen.
Die Fahrpreise würden durch den Vandalismus aber nicht teurer, sagt Kollmann. Jedoch könne man das Geld sehr gut für andere Dinge gebrauchen, die den Fahrgästen nützen würden. Hierfür fehle wegen der Zerstörungen manchmal das Geld.
„Uns gefällt das als Unternehmen absolut nicht“, sagt er und plädiert an die die Wachsamkeit der Bürger. Wer etwas beobachtet, solle am besten erst die Polizei rufen und anschließend die Bogestra per E-Mail auf die Zerstörung hinweisen.