Berlin/Dresden - Die Nachfrage nach sogenannten kleinen Waffenscheinen ist im vergangenen Jahr stark gestiegen. Das berichteten am Montag übereinstimmend das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) und die "Tageszeitung" (taz) unter Berufung auf das Bundesinnenministerium.
2016 wurden bundesweit fast 184.000 kleine Waffenscheine neu beantragt. Damit stieg die Gesamtzahl im Vergleich zum Vorjahr um gut 60 Prozent auf rund 470.000.
Wer einen kleinen Waffenschein besitzt, darf Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen verdeckt führen - und im Notfall damit schießen. Die Voraussetzung ist, dass der Bewerber volljährig ist und zuverlässig erscheint. Für den bloßen Erwerb von Gas- oder Schreckschusswaffen braucht man keinen Schein.
"Wir beobachten die auffällige Entwicklung sehr aufmerksam", sagte ein Sprecher des Innenministeriums der "taz". Man sehe den Zuwachs "mit gewisser Sorge".
Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz (IMK), Sachsen Innenminister Markus Ulbig (CDU), sagte der Zeitung, der Anstieg sei ein "Indiz für ein sinkendes Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung".