Versuchter Totschlag? Angriff auf Pakistani landet in Dessau vor Gericht

Erstveröffentlicht: 
29.12.2016

Vor dem Landgericht Dessau beginnt am 4. Januar das Verfahren gegen zwei Männer aus Dessau-Roßlau, die Ende Juni am Bahnhof Zerbst einen Mann aus Pakistan vor einen Zug geworfen haben. Der Mann wurde von einem Puffer an der Schulter erfasst. Ihm wurde dabei das Schulterblatt gebrochen. Ferner erlitt er nach Schlägen eine offene Wunde am linken Auge, massive Hautunterblutungen und Hautabschürfungen sowie ein Schädelhirntrauma.

 

Den 20 und 23 Jahre alten Männern wird versuchter Totschlag, gefährliche Körperverletzung und Beleidigung vorgeworfen.


Die Tat hat sich am 30. Juni 2016 ereignet. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte das Opfer auf dem Bahnhof in Zerbst auf einen Zug gewartet und wurde erst grundlos als „Scheiß-Ausländer“ beschimpft, dann getreten und geschlagen. Die Auseinandersetzung verlagerte sich ins Gleisbett. Als sich die Regionalbahn in Richtung Magdeburg in Bewegung setzte, sollen die Angeklagten den erheblich verletzten Mann auf dem Gleis zurückgelassen haben.


Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sie dabei dessen Tod billigend in Kauf nahmen. Die Angeklagten, die sich derzeit in Untersuchungshaft befinden, sollen zur Tatzeit alkoholisiert gewesen sein.


Bislang sind vor der 2. Strafkammer als Schwurgericht sechs Verhandlungstage angesetzt.